Tagelang vermisst

Pforzheimer Bürgermeister nach Rettung erleichtert

Österreich
07.04.2010 08:50
Nach der gelungenen Bergung der vier Deutschen, die sich am Samstag bei schlechter Sicht am Großvenediger verirrt hatten und drei Tage lang auf einer Seehöhe von 3.400 Metern bei eisiger Kälte und Schneefall ausharren mussten, hat sich der deutsche Politiker Alexander Uhlig, einer der Geretteten (links im Bild mit seinen Kameraden), bei einer Pressekonferenz im Krankenhaus Lienz erleichtert gezeigt.

"Meine ganze Hoffnung bestand darin, dass am Montag bessere Wetterverhältnisse sind", sagte der Pforzheimer Baubürgermeister, der bereits am Dienstag aus dem Spital entlassen werden konnte. Diese Hoffnung sei allerdings leider nicht Wirklichkeit geworden, sondern der Sturm sei unvermindert weiter gegangen.

Deshalb sei ihnen klar gewesen, dass dadurch nicht nur die Gruppe am Abstieg gehindert wurde, sondern auch die Retter, insbesondere die Hubschrauber, höchstwahrscheinlich nicht werden ausrücken können, schilderte er. "Insoweit galt es letztendlich dann für beide Seiten zu warten, bis das Wetter besser wird, was ja Gott sei Dank heute Nacht der Fall war", meinte Uhlig gegenüber "ORF Radio Tirol".

Alle in "guter körperlicher Verfassung"
Die vier Urlauber hätten sich bei ihrer Einlieferung in "bemerkenswert gutem Zustand" befunden, sagte der Oberarzt Alfred Fast. Sie erlitten Erfrierungen ersten und zweiten Grades an Zehen und Fingern. Diese Verletzungen werden aber bei allen Betroffenen vollständig abheilen, ohne dass Schäden zurückbleiben, erklärte der Mediziner.

Erleichterung machte sich am Mittwoch auch bei der Bergrettung in Matrei in Osttirol breit. Er sei froh, dass alles gut ausgegangen sei, sagte Peter Ladstätter. Der Druck auf die Bergretter sei groß gewesen. Man habe trotz Nebels und Schnees Mannschaften losgeschickt, was zum Teil erhebliche Gefahr für die Bergretter selbst bedeutet hatte.

Versicherung übernimmt Kosten für den Einsatz
Zur Höhe der Kosten für den mehrtägigen Einsatz wollte Ladstätter keine konkreten Angaben machen. Es sei auch für Schätzungen noch zu früh. Da die vier Deutschen Alpenvereinsmitglieder seien, decke deren Versicherung die Einsatzkosten.

Die Urlauber, die Dienstag früh wohlbehalten unterhalb der Venediger Scharte im Grenzgebiet zwischen Osttirol und Salzburg gefunden worden sind, waren seit Samstag im Gebiet des Großvenedigers vermisst. An diesem Tag war die Gruppe von der Kürsingerhütte zum Gipfel des 3.662 Meter hohen Bergs aufgebrochen. Beim Abstieg wurden die Sportler von einer Schlechtwetterfront überrascht. Die Schneeschuhwanderer mussten bis zu ihrer Rettung Dienstag früh in einem Loch ausharren (siehe Infobox).

Die Bergsteiger hätten mit den Kräften sehr gut hausgehalten. Die Urlauber haben sich die Getränke und das Essen kameradschaftlich aufgeteilt, erzählte Bergretter Estolf Müller. "Sie haben sich hervorragend verhalten und ihr Not-Biwakquartier aufgestellt - da dürfte ihnen ihre Bergerfahrung sehr zugutegekommen sein." Auch die Bergausrüstung sei sehr gut gewesen, denn ansonsten hätten sie bei diesen Wetterverhältnissen nicht so gut überlebt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt