"Sonnenblume" im All

Sonnenschirm soll bei Exoplaneten-Suche helfen

Wissenschaft
23.03.2014 06:00
Mit einem speziellen Raumfahrzeug wollen US-Forscher die Suche nach Exoplaneten und zweiten Erden optimieren. Sie arbeiten an einem auffaltbaren Sonnenschirm, der die Form einer Sonnenblumenblüte (Bild) hat. Er soll in einger Entfernung vor Weltraumteleskopen durchs All fliegen, quasi als Blende fungieren und so direkte Aufnahmen von um Sterne kreisenden Planeten ermöglichen.

Weil das Licht von Sternen normalerweise alles in deren Umgebung überstrahlt, lassen sich lichtschwache Objekte wie Planeten mit Teleskopen nicht oder nur schwierig beobachten. Bis dato behelfen sich die Astronomen daher mit Blenden, die in die Optik der Teleskope integriert sind und so die grellen Zonen ausblenden. Mit diesem Trick lässt sich beispielsweise die Korona, die Atmosphäre der Sonne, untersuchen.

Die Beobachtung von Exoplaneten könnte mit einer externen Blende in einiger Entfernung zu einem Weltraumteleskop optimiert werden, so die Entwickler des "Starshade" (Sternenblende) beim Jet Propulsion Laboratory der US-Weltraumbehörde NASA in Pasadena (Kalifornien). Mit der "Sonnenblume" im All, die zwischen Stern und Teleskop platziert wird, könne man die Strahlung eines Muttersterns perfekt ausblenden und dadurch auch extrem schwach leuchtende Planeten abbilden, so ihre Idee.

Zerfranster Rand reduziert Messungenauigkeiten
Was "Starshade" laut Angaben der Forscher besonders effektiv macht, ist seine Form. Der zerfranste Rand der "Sonnenblume" im All schaffe - aus der Ferne betrachtet - eine weichere Kante und reduziere dadurch Messungenauigkeiten. Der Sonnenschirm würde es sogar erlauben, erdgroße Gesteinsplaneten direkt abzubilden. "Wir wären in der Lage, den Menschen das Bild eines Punktes im All zu zeigen, und könnten ihnen erklären, dass das eine zweite Erde ist", sagt Jeremy Kasdin von der Princeton University, der leitender Entwickler des "Starshade" ist.

Der Schirm könnte gemeinsam mit einem Teleskop ins All fliegen, sich dort von diesem trennen und in der gewünschten Position aufgefaltet werden (siehe Video). Mittels Steuerdüsen könnte "Starshade" zudem bei Bedarf auf jeden neuen Stern, den man genauer unter die Lupe nehmen will, ausgerichtet werden, berichten die Wissenschaftler, die zusammen mit der US-Firma Astro Aerospace bereits einen Prototypen gebaut haben.

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