Bodenatlas

Europäer verbrauchen weltweit am meisten Land

Wissenschaft
04.01.2015 14:10
Kein anderer Kontinent ist für seinen Konsum mehr auf fremdes Land angewiesen als Europa. Zu diesem Ergebnis kommt laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" der neue Bodenatlas, den die Umweltschutzorganisation BUND zusammen mit der Heinrich-Böll-Stiftung diese Woche veröffentlicht.

Der sogenannte Land-Fußabdruck der EU betrage pro Jahr gut 640 Millionen Hektar - anderthalbmal so viel wie die Fläche aller 28 Mitgliedstaaten. Allein für den Fleischkonsum in der EU werden demnach in Lateinamerika Futtermittel auf einer Ackerfläche angebaut, die so groß wie England sei. Jeder EU-Bürger, an der Spitze die Deutschen, nutze im Jahr im Schnitt 1,3 Hektar Land, sechsmal so viel wie ein Einwohner in Bangladesch.

Warnung vor wachsendem Flächenverbrauch für Futtermittel
Bereits Anfang des Vorjahres hatte der Fleischatlas vor einem enorm wachsenden Flächenverbrauch für Futtermittel gewarnt. Um den erwarteten globalen Konsum zu stillen, müsse sich allein die Produktion von Sojabohnen von derzeit 260 auf weltweit 515 Millionen Tonnen fast verdoppeln, hieß es in dem Bericht. Es sei "nicht abzusehen", wie all die Tiere in den entstehenden Massentierhaltungsbetrieben ernährt werden sollen, kritisierte der Bericht.

Das verbrauchte Land liege oft in Staaten wie der Mongolei, in denen die eigene Bevölkerung nicht ausreichend mit Grundnahrungsmitteln versorgt sei, setzt der Bodenatlas diese Kritik nun fort. Der "Spiegel" zitierte den BUND-Vorsitzenden Hubert Weiger mit den Worten: "Die Bundesregierung muss der Landnahme endlich Grenzen setzen."

"Warum wird Land immer teurer?"
Der Bodenatlas 2015 will, ganz in der Tradition der bewährten Fleischatlanten, anlässlich des internationalen Jahrs des Bodens einen aktuellen Einblick in den Zustand und die Gefährdung der Böden, von denen wir leben, bieten. Fragen, die dabei erörtert werden: "Warum wird Land immer teurer? Wieviel Boden geht jedes Jahr verloren? Wie viele Quadratkilometer Acker- und Weideflächen 'importieren' wir für unsere Ernährung? Wem gehört das Land?"

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