Die U-Bahn war um 9.46 Uhr in den Tunnel zwischen den Stationen Schottenring und Roßauer Lände eingefahren, als es zu dem Vorfall kam. Laut dem Augenzeugen gab es aber bereits kurz vor der Station Schwedenplatz einen kurzen explosionsartigen Knall und Funkenflug: "Eine Frau, die gegenüber von mir saß, meinte zu einem anderen Fahrgast noch, es rieche so verbrannt, bevor sie am Schwedenplatz ausstieg."
Waggon füllt sich mit Rauch
Als es dann im Tunnel knallte, sprangen die Leute von ihren Sitzen auf und gingen auf die rechte Seite des Waggons, weg von Funken und Feuer. "Zum Glück war die Garnitur nicht allzu voll. Eine Frau geriet kurz in Panik und begann zu schreien 'Oh mein Gott, oh mein Gott'", erzählte der krone.at-Mitarbeiter. Der Waggon habe sich schnell mit Rauch zu füllen begonnen, die gefangenen Fahrgäste öffneten rasch alle Fenster.
Zwei lange Minuten im Tunnel ausgeharrt
"Leute begannen zu husten, einige hielten sich die Hände vor den Mund, andere griffen zum Telefon. Zwei lange Minuten mussten wir dann im Tunnel ausharren, bevor der Zug endlich im Schritttempo die Station Roßauer Lände erreichte und wir austeigen konnten", so der Augenzeuge. "Auch die anderen Waggons waren von Rauch eingehüllt, überall stiegen die Menschen hustend aus. Dann kam die Durchsage, das Bauwerk sei wegen Brandgefahr zu verlassen."
Erhebliche Verzögerungen in beide Richtungen
Kurz vor 10 Uhr trafen Feuerwehr und Polizei in der Station ein, zogen aber knapp zehn Minuten später wieder ab. "Es handelt sich um ein reines technisches Gebrechen", so ein Beamter. Der Stromabnehmer des Waggons sei defekt gewesen und die unter 750 Volt Spannung stehende Verbindung zu den Schienen habe nicht mehr richtig funktioniert. Ein Kurzschluss war die Folge, wie ein Sprecher der Wiener Linien gegenüber wien.krone.at bestätigte. Laut den Verkehrsbetrieben habe aber zu keinem Zeitpunkt Brandgefahr bestanden, auch wenn es für die betroffenen Fahrgäste natürlich schrecklich gewirkt haben müsse.
In beide Richtungen kam es auf der Linie U4 zu erheblichen Verzögerungen. Richtung Heiligenstadt war am Schwedenplatz Endstation, Richtung Hütteldorf bereits bei der Friedensbrücke. Erst um 10.25 Uhr konnte die U4 ihren regulären Betrieb wieder aufnehmen.
von Harald Dragan, wien.krone.at
Symbolbild
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