12.676 Euro im Monat

Van Rompuy sorgt mit “Luxuspension” für Empörung

Ausland
12.09.2013 17:00
Um 100 Millionen Euro steigen jährlich die Ausgaben der Europäischen Union für die Pensionen der Unionspolitiker und Beamten. Für weiter steigende Ausgaben sorgt in Kürze Ratspräsident Herman Van Rompuy: Er wird als Polit-Pensionist 12.676 Euro im Monat von der EU kassieren - nach nur fünf Jahren Amtszeit. "Er soll darauf verzichten", fordert der EU-Abgeordnete Hans-Peter Martin. "Ein EU-Bonze hat es sich gerichtet", wettert auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gegen die "Superpension".

Der Aufregung um seinen milliardenschweren neuen Amtssitz in Brüssel (siehe Story in der Infobox) folgt nun wenig später Empörung über seine üppige Pension: EU-Ratspräsident Van Rompuy scheint derzeit regelrecht von einem Kosten-Fettnäpfchen ins nächste zu treten.

Martin: "Wirklich unerhört"
Van Rompuy fehle einfach der Instinkt, was für Europas Steuerzahler noch zumutbar sei, kritisiert etwa Hans-Peter Martin: "Nach seinem Aktiv-Bezug von 31.373 Euro - also immerhin 1.506 Euro pro Tag - soll der Ratspräsident ab 2014 drei Jahre lang ein Übergangsgeld von 12.676 Euro monatlich erhalten. Danach auf Lebenszeit eine Pension in der Höhe von 5.426 Euro, obwohl Van Rompuy nur fünf Jahre im Amt war."

"Bei der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Europa und den extrem ausufernden Pensionskosten für alle EU-Mitarbeiter ist dies wirklich unerhört", so Martin. "Van Rompuy steht außerdem noch eine Pension aus seiner Zeit als belgischer Premierminister zu", mahnt der EU-Abgeordnete den Ratspräsidenten, auf die "EU-Luxuspension" zu verzichten. Immerhin, so Martin, habe Van Rompuy als Premier ein 19.000-Euro-Gehalt kassiert: "Die belgische Politikerpension wird ja nicht allzu schmal sein."

Strache: "Superpension nach nur fünf Jahren Amtszeit"
Der österreichische EU-Rebell kritisiert aber auch die FPÖ: Er selbst habe auf die EU-Zusatzpension verzichtet, freiheitliche Abgeordnete hätten das allerdings verweigert. Dies hält FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache allerdings nicht davon ab, ebenfalls gegen die Privilegienritter der EU zu Feld zu ziehen. "Ein EU-Bonze hat es sich gerichtet - anders kann man diese Superpension nach nur fünf Jahren Amtszeit nicht bezeichnen", kritisiert Strache den Ratspräsidenten. Während überall innerhalb Europas gespart werden müsste, gönnten sich die EU-Spitzenpolitiker weiterhin fette Gagen, so Strache.

20.000 "EU-Veteranen" mit rund 6.000 Euro monatlich
Die Kosten für das Pensionssystem der EU steigen tatsächlich enorm: Im Jahr 2005 erhielten die EU-Pensionisten 781 Millionen Euro, im nächsten Budget für 2014 sind dafür bereits 1,4 Milliarden Euro veranschlagt. Was Insider nicht verwundert: Die mittlerweile 20.000 "EU-Veteranen" beziehen nämlich Pensionen in der Höhe von durchschnittlich 6.000 Euro monatlich.

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