UN-Geberkonferenz

3,8 Milliarden Dollar für syrische Flüchtlinge

Ausland
31.03.2015 21:31
Die Weltgemeinschaft will ihre Hilfe für notleidende Syrer aufstocken: Auf einer Geberkonferenz in Kuwait sagten Regierungen eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 3,8 Milliarden Dollar zu. Das erklärte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Dienstag am Ende des Treffens.

Allerdings liegt der Betrag unter den 8,4 Milliarden Dollar, die nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR benötigt werden, um die notleidenden Syrer in diesem Jahr ausreichend zu versorgen.

UNO-Flüchtlingshochkommissar Antonio Guterres bezeichnete die Situation der syrischen Flüchtlinge am Dienstag als "untragbar". Deren Verarmung nehme zu, die Hälfte der Kinder erhalte keine Schulbildung, es gebe ernsthafte Lücken bei der Gesundheitsversorgung.Von den mehr als 3,9 Millionen syrischen Flüchtlingen in Anrainerstaaten benötigten zwei Millionen Nahrungsmittelhilfe zum Überleben, erklärte Guterres weiter. Ein Drittel der Menschen hätten nur eine unzureichende Unterkunft, im Libanon und in den städtischen Regionen Jordaniens sogar 50 Prozent.

Syrer müssen immer weiter fliehen
Für syrische Zivilisten werde es immer schwieriger, Sicherheit zu finden. Eine wachsende Zahl sei gezwungen, weite Reisen zu unternehmen. Guterres verwies auf die 15.000 Flüchtlinge, die allein seit Jänner über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen suchten. Besorgt äußerte sich Guterres zudem über die internationale Spendenbereitschaft: Die Ressourcen der Aufnahmeländer um Syrien seien "gefährlich überstrapaziert". Die internationale Hilfe halte mit den Anforderungen bei Weitem nicht Schritt.

Dass sich die Folgen des "brutalen und gnadenlosen" Konflikts für die Bevölkerung von zeitweiligen Versorgungsunterbrechungen zu "systemischem Versagen" ausgeweitet habe, stellte der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Peter Maurer, in Kuwait fest. Das Problem werde sich nicht schnell lösen lassen, mahnte Maurer. "Wir wissen, dass der Konflikt andauert und die syrischen Flüchtlinge nicht bald zurückkehren." Der Wiederaufbau werde Jahre dauern.

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