Täter angeschossen

Wirt im Pyjama stellt Einbrecher-Trio mit Schrotflinte

Österreich
28.11.2012 18:04
Mit einer solchen Gegenwehr hat ein Einbrecher-Trio in der Nacht auf Mittwoch in der Steiermark wohl nicht gerechnet: Als die Grazer beim Diebstahl von Feuerwerkskörpern von den Besitzern ertappt wurden, wurde scharf geschossen. Einer der mutmaßlichen Täter wurde am Oberschenkel schwer verletzt, sein 22-jähriger Komplize ergab sich. Der dritte Verdächtige konnte flüchten, ist der Polizei aber namentlich bekannt.

Schon acht Mal war in das Gasthaus in Spielfeld im Bezirk Leibnitz eingebrochen worden. Darum hatten sich der 59-jährige Wirt und sein 28-jähriger Sohn Andreas (Bild) auf legalem Wege Schrotflinten zugelegt. Am Dienstag gegen Mitternacht war es dann wieder so weit: Drei Männer machten sich an einem Container hinter dem Gasthaus zu schaffen, in dem Feuerwerkskörper im Wert von bis zu 30.000 Euro lagern. Die Frau des Lokalbesitzers wurde auf das Trio aufmerksam und alarmierte die Polizei. "Sie hat auch meinen Vater verständigt, der mit seinem Schrotgewehr hinausgelaufen ist", so Sohn Andreas zur "Krone".

Pyjama, Schutzweste und Schrotflinte
Der Wirt, der schon im Pyjama war, stürmte mit einer Schutzweste bekleidet zu den Einbrechern, stellte sie mit vorgehaltener Waffe und gab einen Warnschuss in den Boden ab. Während einer der drei Männer flüchtete, streckte der zweite seine Hände "in den Himmel", schilderte Hansjörg Bacher von der Staatsanwaltschaft Graz. "Der dritte Täter (ein 30-jähriger Grazer, Anm.) ist auf meinen Vater losgegangen und hat versucht, ihm die Waffe zu entreißen", so der Sohn.

Einbrecher erst mit Pfefferspray überwältigt
Während der 59-Jährige und der mutmaßliche Täter um die Waffe rangelten, kam auch der ebenfalls mit seiner Schrotflinte bewaffnete Sohn des Besitzers hinzu. Plötzlich löste sich ein Schuss aus der Waffe des Vaters. "Die Schrotladung ist nur knapp an meinem Kopf vorbeigepfiffen", schilderte Andreas. Daraufhin zielte der 28-jährige Junior auf die Beine des 30-Jährigen und drückte ab. Doch erst als der Wirt auch noch Pfefferspray einsetzte, gab der Angreifer auf. Vater und Sohn hielten den Verletzten und seinen 22-jährigen Komplizen daraufhin bis zum Eintreffen der Polizei in Schach. Die beiden Verdächtigen hätten zuvor noch ein "unmoralisches Angebot" gemacht: "Damit wir nicht die Polizei anrufen, haben sie uns Geld angeboten", so Sohn Andreas.

Der Angeschossene wurde nach der Erstversorgung ins LKH Graz eingeliefert (kleines Bild). Nach dem flüchtigen, ebenfalls 22-jährigen Grazer wird noch gefahndet. Alle drei Männer standen bereits mehrmals wegen ähnlicher Delikte vor dem Richter. Das Trio wurde wegen Einbruchs angezeigt. Aber auch gegen Vater und Sohn wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet - geprüft wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Mittwochabend, ob die beiden tatsächlich in Notwehr geschossen haben.

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