Wegen "Karikatur"

FPÖ-Bürgermeister: “Will von Strache nichts mehr wissen”

Österreich
10.09.2012 11:32
Selbst drei Wochen nach dem Auftauchen der zweifelhaften "Karikatur" auf der Facebook-Seite von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat sich der Sturm der Entrüstung kaum gelegt. Erst am Sonntag verurteilte Bundespräsident Heinz Fischer die Veröffentlichung, und nun kommt sogar aus den eigenen Reihen eine durchaus überraschende Reaktion. "Ich will von Strache nichts mehr wissen", so ein FPÖ-Bürgermeister. Doch das ist nicht der einzige freiheitliche Funktionär, der mit dem Parteiobmann unzufrieden ist.

Die Interessensvereinigung SOS Mitmensch hat als Reaktion auf die Veröffentlichung der antisemitischen "Karikatur" (siehe Bild 2) 13 FPÖ-Politiker in ganz Österreich kontaktiert und um eine kurze Stellungnahme gebeten. Während sich sieben Funktionäre nicht dazu äußern wollten und drei weitere angaben, kein Interesse an dieser Causa zu haben, lehnten sich drei FPÖler schlussendlich weit aus dem Fenster, hieß es vonseiten SOS Mitmensch.

FPÖler wenden sich von Strache ab
Die Obfrau der Bregenzer FPÖ, Andrea Kinz, gab an, dass sie Antisemitismus kategorisch ablehne. "Dass Strache eine antisemitische Karikatur auf seine Facebook-Seite stellt, ist für mich mindestens genauso ärgerlich wie für Sie", erklärte Kinz dem Sprecher von SOS Mitmensch, Alexander Pollak.

Gänzlich die Nase voll von Strache scheint Burkhard Wachter, FPÖ-Bürgermeister von Vandans in Vorarlberg, zu haben. "Ich will von Strache nichts mehr wissen und mit der von ihm geführten FPÖ eigentlich nichts mehr zu tun haben", so Wachter.

Dritter FPÖ-Mann empört sich über "falsches Zitat"
"So etwas brauchen wir in der FPÖ nicht", zitierte die Interessensvereinigung auch den FPÖ-Bürgermeister von Steinhaus in Oberösterreich, Harald Piritsch. Seine Kritik werde auch von anderen oberösterreichischen FPÖ-Parteikollegen geteilt, berichtete SOS Mitmensch weiter.

Kurze Zeit nach der Veröffentlichung des SOS-Mitmensch-Rundrufes meldete sich der FPÖler dann aber per Aussendung zu Wort und wies die Aussage entschieden zurück: "Ich habe dem Redakteur im Gespräch ganz klar gesagt, dass ich den besagten Facebook-Eintrag nicht kenne und nicht weiß, wer dieses Bild veröffentlicht hat. Und ich habe festgehalten, dass die FPÖ derartige Geschichten - dass wir immer sofort ins rechte Eck gestellt werden und uns Antisemitismus vorgeworfen wird - nicht brauchen. Wir Freiheitliche machen eine gute und ordentliche Politik für die Menschen."

SOS Mitmensch wollte das allerdings nicht auf sich sitzen lassen und erklärte, dass die kontaktierten FPÖ-Funktionäre mit Sicherheit nicht falsch zitiert wurden und Piritsch seine ursprüngliche Aussage auf Nachfrage dezidiert auch auf Strache umgelegt habe.

Zweifelhafte "Karikatur" gepostet
Der FPÖ-Chef hatte Mitte August auf Facebook eine Karikatur gepostet, auf der ein dicker Banker zu sehen ist, der von einem Regierungsbeamten angefüttert wird. Ersterer trägt eine Hakennase und Davidsterne auf seinem Jacket (siehe Infobox). Nach heftiger Kritik an dem Posting tauschte Strache die Karikatur gegen eine unverfängliche Version aus. Dennoch beteuerte er immer wieder, dass er keine Davidsterne auf dem Bild erkennen könne.

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