Nudelsieb am Kopf

Erneut Führerschein an Pastafari-Mitglied ausgestellt

Österreich
02.07.2013 14:26
Sein Führerscheinfoto mit einem Nudelsieb auf dem Kopf sorgte im Jahr 2011 auf der ganzen Welt für reichlich Aufsehen. Niko Alm, bekennender Pastafari der Kirche zum Fliegenden Spaghettimonster, hatte drei Jahre lang um sein Recht auf einen Identitätsausweis mit besagter Kopfbedeckung gekämpft - schließlich mit Erfolg. Nun, fast zwei Jahre später, wurde auch einem Tiroler sein neuer Führerschein mit Nudelsieb-Bild genehmigt.

Philip S. ist glücklich über seinen neuen Führerschein und hocherfreut, dass seine religiöse Kopfbedeckung nun ein amtliches Siegel erhalten hat. Genehmigt wurde seine Fahrerlizenz von der Behörde Neusiedl am See im Burgenland - ohne Probleme und ohne Hürden. Es habe "keine einzige Rückfrage der BH" gegeben, so der bekennende Pastafari zufrieden. "In Österreich geht die religiöse Toleranz traditionell eben sehr weit."

"Was Kirche getan hat, ist nicht zu vergeben"
Der Grund für seinen Glaubenswechsel ist rasch erklärt: "Ich bin geborener Tiroler und habe mich mit der Geschichte der katholischen Kirche in Tirol im Nationalsozialismus beschäftigt. Was die Kirche da getan hat, ist schlicht nicht zu vergeben. Die aktuell publik gewordenen Missbrauchsfälle und die Tatsache, dass in Tirol ÖVP und katholische Kirche quasi Eins sind, haben mich dazu bewegt auszutreten, um Pastafari zu werden", so S.

Auch Niko Alm, Oberster Makkarono der Glaubensbewegung in Österreich und gleichzeitig Sprecher der Initiative gegen Kirchenprivilegien, zeigt sich begeistert vom couragierten und religionsfreundlichen Verhalten der burgenländischen Behörden. Gleichzeitig bleibt er auch weiterhin bei seinen Forderungen nach Gleichberechtigung: "Wir fordern dieselben - jenseitigen - Privilegien wie andere Religionsgemeinschaften sie selbstverständlich haben", so der Pastafari.

"Diplomatenpass für Obersten Makkarono"
Doch damit nicht genug geht Philip S. sogar noch einen Schritt weiter: "Wir fordern auch einen Diplomatenpass für unseren Obersten Makkarono, steuerliche Absetzbarkeit der Mitgliedsbeiträge, staatlich finanzierten Pastafari-Unterricht, Pastafari-Fakultäten sowie Blasphemie-Schutz."

Dass Alm und seine Pastafaris auf einem sehr guten Weg sind, zeigt sich unter anderem an der stetig wachsenden Zahl der Mitglieder. So habe die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters mittlerweile genügend Anhänger, um beim Kultusamt einen Anerkennungsantrag für ihre Glaubensgemeinschaft einreichen zu können – mindestens 400 Menschen sind dafür nötig.

Zwar sei der Weg zur staatliche anerkannten Religionsgesellschaft noch ein weiter – doch Alm sieht die Ausstellung der Führerscheine als äußerst positives Zeichen der Behörden. Da in Österreich Kopfbedeckungen auf Führerscheinfotos nur aus religiösen Gründen getragen werden dürfen, hätten die Behörden mit der Ausstellung der Fahrerlizenzen bewiesen, dass sie den Pastafarianismus bereits als Religion anerkannt haben, so der Oberste Makkarono.

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