Monsanto kam zum Zug

Empörung über EU-Patent auf “geköpften Brokkoli”

Wirtschaft
08.08.2015 16:38
Für Empörung sorgt die Entscheidung des europäischen Patentamts, dem US-Agrarkonzern Monsanto ein Patent auf Brokkoli zu erteilen. "Natürlich gewachsene Lebensmittel dürfen nicht Gegenstand von Konzerninteressen werden", kritisiert etwa Wiens Bürgermeister Michael Häupl. Und Grünen-Chefin Eva Glawischnig sagt: "Wehret den Anfängen!"

Mit gutem Recht poltert der SPÖ-Stadtchef gegen die Macht der Agrarkonzerne. Denn die Stadt Wien besitzt mit 2000 Hektar Acker- und 60 Hektar Rebfläche selbst einen der größten Landwirtschaftsbetriebe Österreichs. Und davon werden 1000 Hektar biologisch bebaut.

Das aus der Sicht der heimischen Bauern und Saatgutzüchter so beängstigende Urteil: Im Gegensatz zur Gentechnik, wo jeder Mitgliedsstaat frei entscheiden kann, müssen Europäische Patente von Österreich übernommen werden. Im konkreten Fall handelt es sich um den sogenannten geköpften Brokkoli, der so manipuliert wurde, dass er auf den riesigen Agrar-Monokulturen der Vereinigten Staaten besser geerntet werden kann.

Umweltschützer sehen darin einen Öko-Dammbruch: Sie warnen, dass dieses Patent für Monsanto - der Konzern kann jetzt von der Suppe bis zur Saat Lizenzen auf diese Sorte einheben - nur der erste Schritt ist. Ziel sei ein weltweites Nahrungsmittel-Monopol.

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