Guttaring:

Wasserzufuhr wurde wegen Asylheim gesperrt

(Bild: APA/dpa/Jochen Eckel)

Obwohl sämtliche Voraussetzungen fehlen, sind vergangene Woche - wie berichtet - Flüchtlinge in eines von zwei Häusern der Siedlung Sonnberg bei Guttaring eingezogen. Um sein Asylquartier versorgen zu können, drehte der Betreiber einem Nachbarhaus einfach das Wasser ab. Die Bewohner sitzen auf dem Trockenen.

"Sowohl Land und Gemeinde wissen, dass wir in Sonnberg bereits seit Jahren mit einem akuten Wasserversorgungsproblem zu kämpfen haben", sagt Christian Schimanski (31), der Sohn von Karin Urabel. Sie lebt hier mit ihrem Partner Killian Hartl und ihrer Schwiegertochter. Wasser liefert lediglich eine Hausquelle, die auf Schimanskis Grund liegt. "Jedoch reicht die verfügbare Wassermenge dieser Quelle nicht einmal für zwei Haushalte mit acht Personen wirklich aus."

Um die Wasserversorgung für das Asylquartier sicherzustellen, hat der Betreiber, der zugleich Schimanskis Halbbruder ist, kürzlich einen Schieber in die Leitung einbauen lassen. Damit blockiert er seit Tagen die Wasserversorgung der Guttaringer Familie.

"Unter dem Vorwand einen Rohrbruch reparieren zu wollen, hat er die Arbeiten machen lassen. Und am Tag darauf hatten wir kein Wasser mehr. Das kann doch nicht sein!", meint Karin Urabel verzweifelt: "Brauchwasser muss uns nun die Feuerwehr liefern, und zum Kochen verwenden wir Mineral."

Seit ihr Nachbar ein Haus als Unterkunft für Asylanten vermietet hat, gibt es Zwist in der kleinen Siedlung. Die Familie hofft jetzt, dass das Gericht bald eine Entscheidung treffen wird.