Armenier geständig

Fünf Frauen bedrängt: Serien-Sextäter stellte sich

Österreich
26.11.2017 10:03

Ein mutmaßlicher Serien-Sextäter, der zwischen 10. Oktober und 14. November vor allem im Wiener Bezirk Landstraße sein Unwesen getrieben haben soll, hat sich der Polizei gestellt, nachdem diese Fotos des Verdächtigen veröffentlicht hatte. Bei einer Gegenüberstellung erkannten alle fünf Opfer den Beschuldigten wieder. Der 23-jährige gebürtige Armenier zeigte sich im Zuge der Einvernahme teils geständig.

Der Mann, der sich am Freitag in die Polizeiinspektion Van-der-Nüll-Gasse im Bezirk Favoriten begeben und dort gestellt hat, soll die Frauen auf ihrem Heimweg verfolgt und sie dann in den Stiegenhäusern sexuell bedrängt haben. Alle Betroffenen wehrten sich, riefen um Hilfe und schlugen den Beschuldigten in die Flucht. Nach dem vierten Vorfall wurden in Zusammenarbeit mit den Wiener Linien Fotos des mutmaßlichen Täters während der Straßenbahnfahrt gesichert (siehe unten) und veröffentlicht. In einem der fünf Fälle wurde das Opfer nicht nur sexuell belästigt, sondern es kam auch zu einer versuchten Vergewaltigung, so die Polizei.

Polizei sucht nach weiteren Opfern
Als die Fotos in den Medien veröffentlicht wurden, stellte sich der 22-Jährige noch am selben Tag gegen 17.30 Uhr, berichtete Polizeisprecherin Irina Steirer. Anfangs habe der Armenier noch alle Delikte abgestritten, so Steirer weiter. Als dem Verdächtigen jedoch bewusst wurde, dass ihn alle fünf Frauen wiedererkannt hatten, war er zumindest teilgeständig und gab zu, diese berührt zu haben.

Aufgrund der Medienberichterstattung meldete sich noch ein weiteres Opfer, eine 23-Jährige Frau. Im Bereich der Kollergasse im Bezirk Landstraße sei ihr der Mann ins Stiegenhaus gefolgt, habe sie von hinten attackiert und sexuell bedrängt. Als die 23-Jährige den Verdächtigen anschrie und wegstieß, flüchtete dieser aus dem Stiegenhaus. Die Polizei sucht nach weiteren Opfern.

Drei Sexattacken an einem Abend
Der erste bekannte Fall, der dem Mann zugeordnet wird, ereignete sich am 10. Oktober gegen 18 Uhr. Der Verdächtige verfolgte ausgehend vom Bahnhof Wien-Mitte eine 39-jährige Frau bis zu deren Wohnung in der Löwengasse im Bezirk Landstraße, betrat hinter ihr das Stiegenhaus und bedrängte sie sexuell. Als sich die Frau wehrte und um Hilfe rief, flüchtete der Tatverdächtige.

Am selben Tag, nur eine Stunde später, kehrte eine 20-Jährige vom Joggen in ihre Wohnung in der Bechardgasse unweit des ersten Tatorts zurück. Als die Frau, die mit Kopfhörern Musik hörte, das Wohnhaus betreten wollte, bedrängte sie der Tatverdächtige sexuell. Die Frau wehrte sich und schrie um Hilfe, der mutmaßliche Täter flüchtete.

Übergriffe immer in Stiegenhäusern
Wenig später ging eine 24-Jährige vom Bahnhof Wien-Mitte zu ihrer Wohnadresse in der Mohsgasse im dritten Bezirk und wurde von einem Mann verfolgt. Als sie das Stiegenhaus betreten wollte, attackierte sie der Tatverdächtige von hinten und bedrängte sie sexuell. Aufgrund der örtlichen und zeitlichen Nähe der Übergriffe und wegen der fast identen Vorgehensweise sowie der übereinstimmenden Personenbeschreibungen des mutmaßlichen Täters ging die Polizei von einer Serientäterschaft aus. Das Landeskriminalamt Wien übernahm die Ermittlungen zu dem Fall.

Opfer bis ins Haus verfolgt
Am 14. November dürfte der Verdächtige erneut aktiv geworden sein. Eine 27-Jährige wurde ausgehend vom Bahnhof Wien-Mitte während einer Straßenbahnfahrt und in weiterer Folge zu Fuß bis zu ihrer Wohnung in der Fasangasse von einem Mann verfolgt. Die Frau beeilte sich ins Stiegenhaus und wollte zur Wohnung ihres Freundes im ersten Stock laufen, wurde aber vom Tatverdächtigen eingeholt.

Der mutmaßliche Täter attackierte sie von hinten und bedrängte die Frau, die sich zur Wehr setzte und um Hilfe rief. Der Mann stieß sie daraufhin weg und ergriff die Flucht. Auch hier stimmen sowohl die Vorgehensweise als auch die Personenbeschreibung mit den drei Taten vom 10. Oktober überein.

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