Minus 43,3 Prozent

Zahl der Asylanträge 2017 weiter rückläufig

Österreich
15.11.2017 10:21

Die Zahl der Asylanträge ist im Jahr 2017 weiter rückläufig. In den ersten drei Quartalen wurden laut Innenministerium 21.130 Ansuchen um Asyl gestellt. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang um 43,3 Prozent, damals wurden von Jänner bis Oktober 37.256 Anträge gestellt. Die von der Bundesregierung festgelegte Obergrenze von 35.000 Asylverfahren dürfte damit heuer deutlich unterschritten werden.

Von den 21.130 bisherigen Ansuchen wurden 14.983 zum Asylverfahren zugelassen. 6146 erhielten keine Zulassung, weil es sich entweder um laufende Dublin-Fälle handelt, in denen ein anderes Land für die Flüchtlinge zuständig ist, oder sonstige Gründe dafür ausschlaggebend waren. Dazu kommen jene 2727 Verfahren, die bereits 2016 beantragt wurden. Das ergibt 2017 bis Ende Oktober 17.710 Gesamtzulassungen zum Asylverfahren. Die Kapazitätsobergrenze beträgt heuer 35.000 und dürfte damit weit unterschritten werden. Im Vorjahr lag sie bei 37.500, insgesamt zugelassen wurden damals 36.030 Verfahren.

Deutlich mehr Außerlandesbringungen
Während die Zahl der Asylanträge rückläufig ist, sind die sogenannten Außerlandesbringungen in den ersten drei Quartalen um 13,4 Prozent deutlich gestiegen. Auffällig ist dabei, dass es vor allem mehr zwangsweise Abschiebungen gibt, während die Zahl der freiwillig Ausreisenden gesunken ist. Insgesamt gab es von Jänner bis Ende Oktober 9877 Außerlandesbringungen. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 8709 Fälle.

Die Abschiebungen stiegen laut Innenministerium in den ersten drei Quartalen von 3841 im Vorjahr auf 5788 im heurigen Jahr - eine Steigerung um 50,7 Prozent. Die freiwilligen Ausreisen gingen um 16 Prozent zurück und sanken von 4868 auf 4089.

Sobotka will Abschiebungen forcieren
Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) zeigte sich vor allem mit der Entwicklung der Außerlandesbringungen zufrieden. "Jeder Fall von Asyl wird in Österreich einzeln, mehrinstanzlich und unabhängig geprüft. Klar ist deshalb, dass Menschen ohne Bleiberecht unser Land wieder verlassen müssen. Dementsprechend konsequent werden wir auch weiterhin Außerlandesbringungen forcieren", so Sobotka am Mittwoch.

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