Neue Umfrage:

SPÖ mit schlechten Werten, Kurz stabil auf Platz 1

Österreich
07.10.2017 06:55

Die Affäre um Ex-Kanzlerberater Tal Silberstein wirkt sich für die SPÖ katastrophal aus. Das zeigt eine neue Umfrage, die die Sozialdemokraten nur noch bei 23 Prozent und Platz drei sehen. Auch in der Kanzlerfrage verliert Christian Kern deutlich an Zuspruch. Vorne weg marschiert weiterhin Sebastian Kurz. 74 Prozent der Befragten sehen den ÖVP-Chef als Wahlsieger. Über gute Umfragewerte darf sich auch Peter Pilz freuen.

In der Umfrage, die das Linzer Market-Institut im Auftrag des "Standard" durchgeführt hat, liegt die ÖVP mit 33 Prozent klar auf Platz eins. Dahinter lauert die FPÖ mit 25 Prozent, der Vorsprung auf die SPÖ beträgt somit zwei Prozent. "Der zweite Platz der Freiheitlichen ist nicht klar abgesichert, aber im Bereich des Möglichen", sagt Market-Wahlforscher David Pfarrhofer.

Die Umfrage wurde Anfang dieser Woche - nach Bekanntwerden der Affäre Silberstein - durchgeführt. Die aktuellsten Entwicklungen samt gegenseitiger Klagsdrohungen bzw. diverser Rücktrittsaufforderungen zwischen SPÖ und ÖVP konnten dabei logischerweise noch nicht berücksichtigt werden.

SPÖ-Wählerschaft: Nur ein Drittel glaubt an "Wahlsieger" Kern
Könnten die Österreicher den Bundeskanzler direkt wählen, wäre Sebastian Kurz auch hier Erster. In der "Standard"-Umfrage kommt er auf 33, Kern auf 28 Prozent. Anfang September war Kern laut Market-Wahlforscher David Pfarrhofer in der Kanzlerfrage mit Kurz noch gleichauf. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache kommt bei der Kanzlerfrage übrigens auf 16 Prozent. 74 Prozent meinen, dass Kurz am Wahlabend als "Sieger" bezeichnet wird, 72 Prozent rechnen damit, dass die SPÖ als "Verlierer" aus der Wahl hervorgehen wird. Selbst unter der SPÖ-Wählerschaft ist die Skepsis groß: So glaubt nur ein knappes Drittel an einen Wahlsieg der Genossen, 55 Prozent haben sich mit der Niederlage mehr oder weniger abgefunden.

Wahlforscher warnt "siegessichere" ÖVP-Funktionäre
"Es ist sehr auffällig, wie wenig sich die Wahlberechtigten derzeit zur SPÖ bekennen. Dasselbe gilt auch für die Bereitschaft, Kern zu wählen, wenn man den Kanzler direkt wählen könnte", sagt Market-Wahlforscher David Pfarrhofer gegenüber dem "Standard". Trotz des komfortablen Vorsprungs dürfe sich die ÖVP noch nicht allzu sicher sein. "Die große Gefahr für die ÖVP ist jetzt, dass alle annehmen, dass sie ohnehin schon gewonnen habe. Das kann zu einer starken Demobilisierung führen. Wenn die Funktionäre zu siegessicher sind und glauben, dass sie in den letzten Tagen nicht mehr laufen müssen, dann kann das für die Volkspartei eine böse Überraschung geben", so Pfarrhofer.

Liste Pilz vor NEOS und den Grünen
Bei den Kleinparteien hat laut Umfrage derzeit Peter Pilz knapp die Nase vorne. Seine Liste Pilz würde 6 Prozent der Stimmen erhalten. NEOS und Grüne kommen auf jeweils fünf Prozent. Die Schwankungsbreite bei dieser Umfrage liegt bei 3,5 Prozentpunkten. Für Pfarrhofer würde sich der vierte Platz von Pilz daraus ergeben, dass der Ex-Grüne in der Kanzlerfrage mit vier Prozent etwas besser dasteht als etwa NEOS-Chef Matthias Strolz (3 Prozent) und Grünen-Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek (zwei Prozent).

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