Fall Franco A.

Soldaten planten Angriffe auf Spitzenpolitiker

Ausland
09.05.2017 13:16

Neue Details im Fall des terrorverdächtigen Bundeswehrsoldaten Franco A.: Deutsche Ermittler haben einen weiteren Verdächtigen festgenommen. Der 27-jährige Deutsche Maximilian T. ist laut Bundesanwaltschaft dringend verdächtig, aus einer rechtsextremistischen Gesinnung heraus gemeinsam mit den bereits festgenommenen Franco A. und Mathias F. eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben. Im Visier des Trios sollen hochrangige Politiker gestanden sein.

Nach dem Ergebnis der bisherigen Ermittlungen hätten die drei einen Angriff auf das Leben hochrangiger Politiker und Personen des öffentlichen Lebens geplant, die sich aus ihrer Sicht für eine verfehlte Ausländer- und Flüchtlingspolitik engagiert hätten. Auf einer Liste stünden unter anderem der ehemalige deutsche Bundespräsident Joachim Gauck und Justizminister Heiko Maas.

Die Ausführung der Tat sollte Franco A. übernehmen. A. hatte sich in Deutschland als falscher syrischer Flüchtling registrieren lassen. Auf diese Weise wollten die drei Beschuldigten nach dem Anschlag den Verdacht auf Asylwerber lenken.

"Rechtsextreme Terrorzelle innerhalb der Bundeswehr"
Maximilian T. war laut "Spiegel Online" ein enger Freund von Franco A. und in demselben Jägerbataillon der Bundeswehr eingesetzt. Dadurch verdichten sich laut dem Nachrichtenmagazin die Indizien auf "eine Art rechten Freundeskreis oder sogar eine rechtsextreme Terrorzelle innerhalb der Bundeswehreinheit".

Der 27-jährige Soldat soll auch dabei gewesen sein, als Franco A. im Jänner nach Wien reiste. Offiziell wollte er dort nur den Ball der Offiziere besuchen, laut Ermittlern diente die Reise jedoch der Beschaffung der später am Flughafen Wien-Schwechat gefundenen Waffe.

Verteidigungsministerin rechnet mit weiteren Enthüllungen
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte bereits vor Tagen gemeint, sie gehe von weiteren Vorfällen bei der Truppe aus. "Wir müssen uns darauf einstellen, das ist meine tiefe Überzeugung, dass das, was wir bisher wissen, nicht alles ist, sondern dass sich dort noch mehr zeigen wird", sagte die CDU-Politikerin am Freitagabend in den ARD-"Tagesthemen". "Das ist bitter für uns alle in der Bundeswehr."

Von der Leyen räumte erneut ein, dass sie das Problem in der Truppe unterschätzt habe. "Ich werfe mir selber vor, dass ich nicht früher und tiefer gegraben habe. Das ist etwas, wo ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht." Die Frage sei nun, was geändert werden müsse. Zugleich müsse man "konsequent auch offen und transparent machen, wenn es einige wenige gibt, die diese Regeln und Werte mit Füßen treten".

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