Israelischer Minister:

„Die EU möge tausendmal zur Hölle fahren“

Ausland
23.05.2018 13:06

Der israelische Energieminister Juval Steinitz hat in einem Radiointerview am Mittwoch heftige Attacken auf die Europäische Union geritten und ihr „unfaire Kritik und Heuchelei“ vorgeworfen. Der Höhepunkt seiner Tirade war, als er der EU wünschte, sie „möge tausendmal zur Hölle fahren“. Das Mitglied des Sicherheitskabinetts betonte, dies sei „noch freundlich formuliert“.

Hintergrund der zornigen Äußerungen von Steinitz gegenüber dem israelischen Radiosender 103FM ist ein EU-Aufruf vom Dienstag. Unter anderem wurde darin die rasche Untersuchung eines Vorfalls in Haifa gefordert, bei dem der Leiter einer arabischen Bürgerrechtsorganisation verletzt worden war.

Auf Polizeiwache Bein gebrochen
Jafar Farah, Chef des Mossawa-Zentrums, war am Freitag mit rund 20 anderen Personen bei einer Demonstration gegen die blutige Gewalt im Gazastreifen festgenommen worden. Nach seiner Darstellung brach ihm auf der Polizeiwache ein israelischer Polizist das Bein. Israels Behörden untersuchen den Fall bereits.

Steinitz nannte die EU-Stellungnahme einen „Gipfel der Unverschämtheit, der Heuchelei“. Es sei „dieselbe Europäische Union, die sich jetzt beim Iran einschmeichelt und ihm angesichts der US-Sanktionen helfen will“. Teheran richte regelmäßig Homosexuelle hin, verstoße gegen Frauenrechte, unterstütze im gesamten Nahen Osten Terrorismus sowie den syrischen Machthaber Bashar al-Assad, der sein eigenes Volk abschlachte.

„Europäer drangsalieren ausgerechnet uns?“
„Und dann drangsalieren die Europäer ausgerechnet uns, einen Rechtsstaat?“ Der Vorfall mit Farah werde ohnehin schon von einer unabhängigen israelischen Behörde untersucht, betonte der Minister. Die Stellungnahme beweise die „Gemeinheit“ der Europäischen Union Israel gegenüber, sagte Steinitz.

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