Ephesos-Streit gelöst

Zartes Tauwetter nach Kneissl-Besuch in Istanbul

Österreich
25.01.2018 14:06

Zartes Tauwetter herrscht zwischen der Türkei und Österreich: Auf Einladung traf Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) am Donnerstag im osmanischen Dolmabahce-Palast in der Bosporus-Metropole Istanbul ihren Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu. Ein erstes Abtasten, wie Kneissl zur "Krone" sagt, nach den schweren Verwerfungen in den vergangenen zwei Jahren. Ihr türkischer Kollege spricht gar schon vom Öffnen einer neuen Seite in den Beziehungen.

Das größte Problem hat die Türkei mit der offenen Forderung Österreichs, die Verhandlungen über einen EU-Beitritt einzustellen. An diesem klaren österreichischen Standpunkt hat sich auch nichts geändert. Dennoch: "Es gibt den Wunsch nach einer Wiederbelebung der Beziehungen", sagt Kneissl. Und es gibt diesen durchaus auf beiden Seiten. "Es geht um eine atmosphärische Verbesserung des Klimas", wie Kneissl erklärt.

Schimpftirade gegen neue Regierung
Nach den Wahlen in Frankreich, Deutschland und auch Österreich setzt die Türkei offenbar auf eine Charme-Offensive, um die schwer angeschlagenen Beziehungen zur EU wieder zu verbessern. Dass dies nicht immer so leicht ist, zeigen etwa die jüngsten Schimpfkanonaden des türkischen Europaministers in Richtung neuer Regierung. Das Bemühen ist dennoch erkennbar.

Österreichische Archäologen dürfen zurück nach Ephesos 
Erste Erfolge: Es soll ein gemeinsames österreichisch-türkisches Kulturjahr geben. Und Österreich wird die archäologischen Grabungen in Ephesos, die es seit 1885 geleitet hat, die zuletzt aber von der Türkei unterbunden worden sind, wieder aufnehmen.

Lage entspannt sich
Sogar die Ablehnung eines EU-Beitritts durch Österreich sieht man mittlerweile in der Türkei etwas entspannter. Cavusoglu findet zwar weiterhin harte Worte, fügt dann aber hinzu, dass ja auch 75 Prozent der türkischen Bevölkerung gegen einen Beitritt seien. 
Wir sollten uns auf das Positive konzentrieren und mehr miteinander als übereinander reden, sind sich beide Minister einig.

Christian Hauenstein, Kronen Zeitung, aus Istanbul

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