Wissen sie, was sie tun?

Nahezu täglich frage ich mich, wenn ich Äußerungen und Haltungen von Spitzenpolitikern höre und lese: Wissen sie, was sie tun? Seit der unseligen Corona-Phase in unserem Land scheint vieles aus dem Ruder geraten zu sein. Die Sprache, Haltungen, ethische Ansprüche an politisches Handeln und das Agieren und Reagieren als neutrales Land. Überall Spaltung, statt aufeinander zuzugehen. Warum macht Österreich mit, wenn es um den Ruf nach militärischer Aufrüstung geht? Wurden Krisen schon je – „menschenschonend“ – mit Waffen überwunden? Wo sind jene, die sprachliche Abrüstung praktizieren, statt mit Worten zu verletzen, zu demütigen, zu desavouieren? Wo jene, die den Dialog auch mit Andersdenkenden praktizieren? Als Einstieg in eine politische Haltung des Respekts und gegenseitiger Achtung. Weshalb war dann die erste Reise unserer neuen Regierung nach Brüssel – und nicht nach Berlin, Basel, Vaduz, Rom, Ljubljana, Budapest, Bratislava oder Prag? Sind Diplomatie, Österreich als Austragungsort von Friedensgesprächen, Äquidistanz und selbstbewusste Neutralität (à la Schweiz) schon gänzlich aus dem Wortschatz gestrichen? Oder müssen wir uns mit sentimentalen Erinnerungen an Staatsmänner wie Kreisky, Mock oder Klestil trösten? Hoffentlich nicht, denn schließlich sind wir eine repräsentative Demokratie. Noch .