Schule und „Ramadan“

Ich kann die Aufregung der Eltern einer Linzer Schule nicht verstehen, weil, des Ramadan wegen, eine Schularbeit verschoben worden ist. Noch weniger verstehen kann ich, dass diesen Umstand die „Krone“ zur Titelgeschichte erhebt. Vor der gelebten Schulwirklichkeit ist die Befassung mit diesem Thema lächerlich, werden doch wegen verschiedener Gründe im Laufe eines Schuljahres viele Schularbeiten verschoben. Zudem drückt die dargestellte Elternbesorgnis die gesellschaftliche Ignoranz der Wirklichkeit aus, weil viele Muslime bereits in Österreich leben und deren Kinder die Schulen besuchen. Faktum ist auch, dass aus Respekt vor dieser Glaubensgemeinschaft deren Feier- und Festtage auch in schulischer Planung zu berücksichtigen sind. Wenn diese gesetzte Rücksichtnahme der Lehrer auf Muslime manche Eltern nicht verstehen können, kommt dies einer traurigen Entwicklung in unserer Gesellschaft gleich. Weshalb aber österreichische Schulen von vielen muslimischen Kindern besucht werden, ist kein schulisches, sondern ausschließlich ein der Migrationspolitik geschuldetes Problem.