Nach der erschreckenden Häufung von Frauenmorden startet die Regierung nun eine Kampagne gegen Männergewalt. Die Bestrebungen, Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte verstärkt zu sensibilisieren, sind lobenswert, aber es ist anzunehmen, dass diese Institutionen längst den Ernst der Lage erkannt haben. Höchste Zeit, sich dem Thema zu stellen, obwohl die Ursachen für Gewalt in der Familie und gegenüber Frauen oftmals viel weiter zurückliegen. Bereits in Jugendjahren werden unsere Kinder mit Gewaltvideos, zweifelhaften Computerspielen sowie Mord und Totschlag in Fernsehfilmen rund um die Uhr konfrontiert. Dazu wird ihnen durch die Erwachsenen vorgezeigt, sich in einer zunehmend brutalen Ellenbogengesellschaft zu behaupten. Rücksichtnahme und soziale Gefühle für andere werden immer weniger. Ist es wirklich verwunderlich, wenn sich durch eine derartige Sozialisierung Erwachsene mit erhöhter Gewaltbereitschaft entwickeln? So gesehen wäre es höchst notwendig, zu den aktuell geplanten Maßnahmen auch die Prägung zu Gewalt bereits im Jugendalter zu verhindern. Wo Gewalt gesät wird, entsteht ein Rollenbild, in dem von Männern erwartet wird, dass sie zuschlagen müssen, um sich durchzusetzen. Die Wurzeln für viele traurige und erschütternde Taten liegen daher häufig lange zurück. Hass und Aggression sind letztendlich nur die sichtbare Reaktion von früheren Erfahrungen, die manche Menschen mit sich herumtragen.
Mag. Hans Rankl, St. Pölten
Erschienen am Sa, 8.5.2021
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