Bücher für die Ewigkeit

Mit dieser neuen Kolumne hat die „Krone“ einen Volltreffer gelandet. Robert Schneiders Alltagserlebnisse waren durchaus kurzweilig, aber das ist nun Unterhaltung mit tiefem Sinn und hohem Wert. Das Internet ist voll mit „Rankings“ zu den bedeutendsten Büchern. In Österreich gewinnt meistens Robert Musils „Der Mann ohne Eigenschaften“ und international „Ulysses“ von James Joyce. Die nachfolgend Platzierten sind Belesenen meist bekannt, aber in diesem Kontext schnell wieder vergessen. Das liegt daran, dass es sich meistens um blanke Aufzählungen handelt. Wenn überhaupt, gibt es dazu ein, zwei magere Sätze pro Buch. Schneider, selbst Meister der gehobenen Literatur, holt auch Werke vor den Vorhang, die man nicht auf dem Schirm gehabt hätte. Und bei jenen, deren vordere Platzierung in der bibliophilen „Hitparade“ kein bisschen überrascht, erklärt er nicht nur Hintergründe, sondern eröffnet neue Zugänge, indem er zu lautem Lesen, teilweisem auswendigen Rezitieren oder dergleichen rät. Eine Fülle an Wissen, prägnant und pointiert auf eine Seite zusammengepresst – etwas Besseres könnte man sich nicht als Sonntagslektüre wünschen. Das erste Mal seit meiner, Jahrzehnte zurückliegenden, Jugend schneide ich wieder etwas aus einer Zeitung aus, stecke es sogar in eine Klarsichthülle und hefte es in einem eigenen Ordner ab. Danke – auf dass der Inhalt wachse!