Das freie Wort

Re-Verstaatlichung in Krisenzeiten?

MAN möchte sein Werk in Steyr in Richtung Polen verlegen und rund 8000 Personen werden ihre Jobs verlieren, wenn es nicht im allerletzten Moment noch eine für alle akzeptable Lösung geben kann. Einmal mehr zeigt sich die innereuropäische Nivellierung des Wohlstandsniveaus, was in der Praxis bedeutet, dass die Löhne in Österreich während der kommenden Jahre generell wohl sinken werden müssen, damit unser Land noch irgendwie konkurrenzfähig speziell zu Polen, Tschechien, der Slowakei und anderen östlichen EU-Staaten bleibt. Die Mär, dass wir in Österreich ewig den vergleichsweise höchsten Wohlstand samt Vollbeschäftigung halten können, ist von vorgestern, wie sämtliche aktuelle Entwicklungen zeigen. Nun beginnt eine von der SPÖ forcierte Diskussion um die Verstaatlichung des Werkes in Steyr, was natürlich löblich ist, weil dadurch die Arbeitsplätze für eine gewisse Zeit gerettet werden könnten. Die entscheidende Frage, die sich jedoch stellt, ist, ob sich der Staat das überhaupt noch leisten kann bzw. will? Milliarden und Abermilliarden wurden bereits wegen Covid-19 auf Pump ausgegeben, und kein Ende der wachsenden Verschuldung, an welcher noch unsere Kindeskinder zu zahlen haben werden, ist in Sicht. Wenn überhaupt eine staatliche Beteiligung ins Auge gefasst werden sollte, dann nur unter der Bedingung, dass der Staat erstens echter Eigentümer des Werkes und auch an möglichen Profiten beteiligt wird und zweitens eine Verstaatlichung nach Ende der Covid-Krise und einer wieder durchstartenden Wirtschaft rasch beendet werden müsste.

Martin Krämer, per E-Mail

Erschienen am Mi, 14.4.2021

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