Das freie Wort

Tanzschulen

Wollt Ihr wirklich die Tanzschulen nun endgültig vernichten? Einige haben den Lockdown im Frühjahr ohnehin nicht überlebt, ist jetzt der Rest an der Reihe? Die meisten von uns haben monatelang Gratiskurse abgehalten, um nicht die Kursbeiträge für die im Frühjahr gesperrten Kurse zurückzahlen zu müssen. Dadurch hatten wir bis jetzt kaum bis gar keine Einnahmen, aber laufende Fixkosten. Und in der Hoffnung, nun im Herbst wieder durchstarten zu können, wurden Kredite für die Herbstwerbung aufgenommen. Nun der nächste Lockdown, denn Begrenzung auf 5 Paare pro Kurs – wie soll das funktionieren? Wir müssten von der Früh bis in die Nacht diese Kleinstgruppen unterrichten. Das würden wir, bis auf jene, welche bereits aufgegeben haben und bereits zugesperrt haben, in unserer Verzweiflung sogar tun, aber tagsüber wird kaum jemand kommen. Wir haben wegen der totgesagten Ballsaison und aufgrund der Corona-Panik ohnehin nur sehr zögerliche Anmeldungen. Und selbst diese wenigen werden wir – bei drakonischen Einschränkungen von 5 Paaren pro Kurs – nicht unterbringen können. Gebt uns doch wenigstens das bisschen Platzgefühl, das wir im Frühjahr hatten, das heißt, ein Paar auf 10 m2. Denn die Personen wechseln ja nicht, sondern bleiben jeden Kursabend gleich. Wenn die Herbstsaison nicht anläuft, wird es auch keine Folgekurse im nächsten Frühjahr geben. Warum sollen die seriösen Tanzschulen dafür büßen müssen, wenn völlig verantwortungslose Leute sich nicht um Corona-Regeln scheren? Es immer noch möglich ist, Partys im großen Stil abzufeiern? Hochzeiten mit mehreren hundert Teilnehmern (Schrems) ohne Aufzeichnungen über die Gäste stattfinden?! Das wird toleriert! Uns begrenzt man trotz hoher Standards auf 10 Personen? Kann doch nicht sein. Bei uns in den Tanzschulen besteht kaum ein Ansteckungsrisiko, da in den Kursen immer dieselben Paare/Personen zusammenkommen (im Unterschied zu anderen Veranstaltungen!). Sollte dennoch wirklich eine Infektion passieren, wären mögliche Kontakte ganz schnell herauszufinden, denn unsere Kursanmeldungen sind sehr genau. Ich weiß, Tanzschulen gibt es heute nicht mehr sehr viele – aber wir leisten immer noch Großartiges für die österreichische Kulturszene, ich erinnere nur an den weltbekannten und einzigartigen Opernball – soll diese traditionsreiche Tanzkultur wirklich zu Grabe getragen werden? Vielleicht findet sich doch noch eine praktikable Lösung, auch eine finanzielle Unterstützung wäre eine Erleichterung – wir sind ja nur noch wenige – und wir könnten überleben. Aber in der jetzigen Zwangssituation besteht keine Überlebenschance für uns.

KommR Heinrich Schmid, Brunn am Gebirge

Erschienen am Fr, 25.9.2020

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