Schuldigkeit

In den letzten Tagen liest man immer mehr, wer an irgendetwas Schuld hat. Einen Schuldigen braucht man, egal, wie, egal, wer, egal, wo. Man liest, die Tiroler seien schuld an der Ausbreitung. Man liest, die Behörden haben zu spät reagiert, und findet auch gleich Namen. Es wird jedenfalls anscheinend jemand gesucht, der seinen Kopf hinhalten MUSS. Liebe Leute, gerade jetzt, wo die Zeit des Stillstandes gekommen ist und jeder etwas mehr oder weniger zur Ruhe kommt. Gerade jetzt, wo wir schauen müssen, dass wir zusammenhalten und füreinander da sind. Gerade jetzt, wo wir alle an einem Strang ziehen müssen, ist es vollkommen nebensächlich, einen Schuldigen zu suchen. Es gibt momentan Wichtigeres. Es bringt nichts, niemals, wegen gestern zu schimpfen. Die Vergangenheit ist passé und kann nicht eingeholt werden. Die Situation ist, wie sie ist, und wir müssen nach vorne schauen. Machen wir das Beste daraus und denken nach, welchen Beitrag wir leisten können, damit sich das Virus weniger ausbreitet. Schauen wir nach vorne und unterstützen uns. Das ist jedenfalls sinnvoller und besser, als zu eruieren, wer an der ganzen Misere eventuell und vielleicht und hoffentlich oder genau deswegen die Schuld trägt.