Das freie Wort

Da war doch was

Was haben aufgeschobene und von der Politik zugedeckte Probleme stets gemeinsam? Die Auswirkungen einer verantwortungslosen Tatenlosigkeit sind fatal. Politik kann einfach nicht ein Problem ständig vor sich herschieben, nur, weil sie sich im Falle einer politischen Lösung, egal, in welcher Form, in jedem Fall unbeliebt macht. Ein diesbezügliches Paradebeispiel ist die immer noch ausstehende Pensionsreform. Mag sein, dass in Frankreich gerade deswegen die Menschen in Scharen auf die Straße gehen. Veränderungen in Form von notwendigen Einschnitten sind immer alles andere als begehrt, was nichts daran ändert, dass sie trotzdem notwendig sind. Die Pensionsproblematik spitzt sich auch in Österreich immer mehr zu, je länger sie von der Politik auf die lange Bank geschoben wird. Mal abgesehen von der Tatsache, dass unser aktuelles Pensionssystem nicht über das Jahr 2030 hinaus sicher ist. Als Problemverschärfer fungiert zusätzlich neben der schon oft erwähnten Generationenlücke auch die Zinspolitik der EZB, sprich die Nullzinsen, die auch noch zu Minuszinsen werden könnten. Denn wie bitte sollen Bürger noch gut schlafen können, wenn jetzt schon klar ist, dass man in der Pension nicht frei von Mietzinsen und Kreditrückzahlungen leben kann? Das kann sich allein schon wegen der weiter explodierenden Immobilienpreise nicht ausgehen. Wohnen sollte für jeden Einzelnen ein erfüllbares Grundbedürfnis bleiben, statt immer mehr zum Luxus zu werden! Auch wenn klar ist, dass man mit einer Pensionsreform immer irgendeiner Bevölkerungsgruppe Schmerzen bereitet. Eine verantwortungsbewusste Politik muss dieses Problem trotzdem endlich bei den Hörnern packen! Am ausgewogensten und fairsten ist und bleibt ein einheitliches Modell. Weg mit den Sonderverträgen abseits von tatsächlicher Schwerarbeit. Weg mit irrwitzigen Pensionszahlungen für Menschen, die davor schon zu den Top-Verdienern gezählt haben. Die Alternative wäre arbeiten bis siebzig oder Niedrigstpensionen, mit denen die breite Normalbürgermasse garantiert in die Armut rutscht und manch einer sogar auf der Straße landet. Und das kann es ja wohl wirklich nicht sein!

Christian Stafflinger, Linz

Erschienen am Fr, 13.12.2019

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