Das freie Wort

Der Skandal

Nach dem Verkauf der BUWOG-Wohnungen im Zuge von Privatisierungen im Jahre 2004 sind 14 Jahre ins Land gezogen. Seit über neun Jahren wird von der Staatsanwaltschaft „zügig“ ermittelt, ob der damalige Finanzminister Karl-Heinz Grasser bei diesem Deal nicht doch einige ungesetzliche Aktionen zu seinem privaten Vorteil gesetzt hat. So weit, so gut. Natürlich ist die Staatsanwaltschaft eines demokratischen Staates verpflichtet, vermutete Straftaten ohne Ansehen der Person zu verfolgen und durch eine Anklage von einem möglichst unabhängigen Gericht klären zu lassen. So wird es wohl auch geschehen. Das Skandalöse in dieser Causa ist die Dauer der Ermittlungen. Neun lange Jahre den Staatsanwalt im Genick zu wissen ist, ob schuldig oder unschuldig, menschlich unzumutbar. Um vieles schwieriger wird es, wenn auch noch politisch motivierte Kräfte ihre Spielchen im Hintergrund treiben. Wenn man medialen Vorverurteilungen ausgesetzt ist und immer wieder von roten Jagdgesellschaften beschimpft wird. Zu guter Letzt werden bis zu einer endgültigen Urteilsfindung wohl noch Jahre vergehen. Wahr ist: Das alles wäre Karl-Heinz Grasser nie passiert, hätte er sein Gastspiel in aller Freund-schaft als Genosse Finanzminister in einer SPÖ-Regierung geben können.

Sigi Pilgram, Villach

Erschienen am Di, 31.7.2018

Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Weitere Leserbriefe
Voriger Tag

Do., 9. Okt. 2025

Datum auswählen
Nächster Tag
  • Mag. Anton Bürger

    Die EU-Außengrenzen muss man schützen!

    Aus Fehlern sollte man lernen! Vor allem aber von der Geschichte kann man lernen. Das gilt sowohl für die nationalen Regierungen als auch für die ...
  • Josef Höller

    Beliebt ist sie nicht gerade

    Heute wird im EU-Parlament über gleich zwei Misstrauensanträge gegen von der Leyen bzw. gegen die gesamte EU-Kommission abgestimmt. Die Anträge ...
  • Dipl. Päd. Kurt Perteneder (PädAk Krems) i. R.

    Geschafft!

    Der Klubobmann der ÖVP-Kanzlerpartei, August Wöginger, hat es „geschafft“, übernimmt mit „Ich habe damals die Tragweite meines Verhaltens noch(?) ...
  • Martin Krämer

    Ohrfeige für Parteigünstlinge

    August Wöginger und dessen Konsorten haben durch ihre Annahme einer richterlich festgelegten Diversion und der damit verbundenen Zahlung von ...
  • Martin Huber

    Typisch Österreich

    Der Aufschrei in der Bevölkerung ist groß nach dem Urteil für Wöginger. Ist dieses Urteil wirklich ein Skandal oder einfach nur typisch ...
  • Josef Rosenberger

    „Tut mir leid“

    Sagte ÖVP-Chef August Wöginger. Und weiter, ihm tue die Tat vor neun Jahren jedenfalls leid. Hätte er ihre Tragweite erahnt, hätte er niemals so ...
  • Georg Culetto

    Es lebe der Postenschacher

    Wenn man hört, dass ein Politiker bei Postenvergabe an seine Freunde mit einer Diversion davonkommt, weiß man, wie Österreich funktioniert. Schaff ...
  • August Riegler

    Blaues Auge für Wöginger

    Um Politiker der gegenwärtigen und vergangenen Regierungen, die unkorrekt handelten, dem Gerechtigkeitsempfinden des einfachen Volkes entsprechend zu ...
  • Ing. Anton Kern

    Teuerstes Bier

    Wie jetzt eine veröffentlichte Statistik zeigt, liegt im Vergleich wichtiger europäischer Metropolen der Bierpreis für eine Halbe in Österreich ...
  • Name und Anschrift der Redaktion bekannt

    Wie wenig sind wir eigentlich wert?

    Ich bin wütend – und, ehrlich gesagt, auch tief verletzt. Wie kann es sein, dass die Politik ernsthaft eine Nulllohnrunde für den öffentlichen Dienst ...
  • Franz H. Staudigl

    Senkung der Mehrwertsteuer

    Ein Vorschlag zur ständigen Diskussion über die Senkung der Mehrwertsteuer: auf alle Produkte, die aus Österreich kommen, die hier produziert wurden ...
  • Manfred Waldner

    Reformunwilligkeit der Regierung

    Verwunderlich? Leider nein! Wenn angesichts der mehr als prekären Finanznot praktisch nur Mini-Reformen in homöopathischen Dosen gemacht werden, die ...
  • Aloisia Fassolder

    Einigung Beamtengehälter

    Neu verhandelt? 3,3% gekürzt auf 1,5%! Dann wird 2026 sicher wieder neu verhandelt und erhöht. Die ASVG-Pensionsbezieher bleiben auf dem niedrigen ...
Voriger Tag

Do., 9. Okt. 2025

Datum auswählen
Nächster Tag
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt