Am Montag, dem 23. 7. 2018, überschlugen sich die deutschsprachigen Medien mit Berichten über den Knalleffekt im Deutschen Fußball Bund (DFB) durch den spektakulären Rücktritt von Arsenalspieler Mesut Özil von der deutschen Nationalmannschaft. Ihm zum Verhängnis geworden ist ein groß propagiertes Foto gemeinsam mit seinem Fußballkollegen Ilkay Gündoğan bei und mit Recep Tayyip Erdoğan – und das knapp vor der Fußballweltmeisterschaft in Russland. Plötzlich zweifelte man an der bedingungslosen Loyalität und dem hundertprozentigen Einsatz für die deutsche Fußballnationalmannschaft. Sind Sportler mit Migrationshintergrund womöglich nicht hundertprozentig hinter der Mannschaft, als fünfte Kolonne, die, wenn es hart auf hart geht und wenn es darauf ankommt, nicht den Einsatz zeigt, den man sich von einem Nationalspieler erwartet. Verdiente deutsche Fußballgrößen wie Uli Hoeneß wettern gegen Özil, dass er nur ein von Gutmenschen begünstigter Quoten-Alibi-Kicker und Mitläufer gewesen sei und in letzter Zeit nur Dreck gespielt habe. Özil selber beschwerte sich, dass nur er als türkischstämmiger Fußballer kritisiert wurde und Lukas Podolski oder Miroslav Klose nicht als Fußballer mit polnischem Migrationshintergrund vorgeführt wurden. Das findet er ungerecht. Schwappt diese Emotion womöglich auf andere Sportarten über, wird sich manch einer fragen, warum nicht der deutsche Sebastian Vettel bei Mercedes im Formel-1-Auto sitzt, sondern der farbige Brite Lewis Hamilton mit Rastazöpfen wie unlängst im Rennen von Hockenheim.
Helwig Leibinger, Wien
Erschienen am Mi, 25.7.2018
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