Geldsegen
Nach Pennsylvania-Sieg viele Spenden für Clinton
Damit verbessert Clinton auch finanziell ihre Aussichten im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur. Während ihr Rivale Barack Obama zuletzt deutlich mehr Spenden für den Wahlkampf sammelte, musste sich Clinton nach anfänglichem Übergewicht verschulden.
Seit Beginn der Vorwahlen im Jänner hat Obama bisher 1.719 Delegiertenstimmen gesammelt, für Clinton sind es 1.586. Die nächsten Vorwahlen finden am 6. Mai in Indiana und North Carolina statt. Abgeschlossen werden die Vorwahlen am 3. Juni. Danach entscheidet der Nominierungsparteitag der Demokratischen Partei Ende August in Denver, wer bei der Präsidentenwahl am 4. November gegen den republikanischen Kandidaten John McCain antreten wird.
"Dürfen keinen Tag verlieren"
Das Blatt hat sich gewendet", hatte Clinton nach der Wahl in Pennsylvania vor jubelnden Anhängern in Philadelphia gesagt. "Einige haben mich ausgezählt und mir gesagt, ich solle aufgeben. Aber das amerikanische Volk gibt nicht auf. Und es verdient einen Präsidenten, der auch nicht aufgibt." Jetzt gebe es die Hoffnung, dass zum ersten Mal in der Geschichte der USA eine Frau ins Weiße Haus einziehe, sagte Clinton. "Nach acht Jahren der Regierung von George Bush... dürfen wir keinen Tag verlieren." Sie versprach, die US-Truppen aus dem Irak nach Hause zu holen und die Wirtschaftskrise zu bekämpfen.
Obama schon nach Indiana weitergereist
Obama richtete seinen Blick bereits auf die nächste Entscheidung. "Jetzt liegt es an euch in Indiana", sagte Obama in Evansville (Indiana). Ohne seine Rivalin beim Namen zu nennen, kritisierte der Senator von Illinois ihren Wahlkampfstil. "Wir können kalkulieren und unsere Positionen in Umfragen testen und allen genau das sagen, was sie hören wollen", erklärte Obama. "Oder wir können die Partei sein, die sich nicht nur darauf konzentriert, wie sie gewinnt, sondern auch darauf, warum wir gewinnen sollten." Und er gab sich siegessicher. "Das Establishment in Washington wird uns bekämpfen." Dennoch sei der Sieg im Herbst und wirklicher politischer Wandel in Washington möglich. "Wir werden nicht nur die Vorwahl gewinnen, wir werden nicht nur im November gewinnen. Wir werden dieses Land verändern und die Welt."
Wahlkampf im Schnellrestaurant
In der von Sorgen um die Wirtschaft geprägten Wahlentscheidung verdankte Clinton ihren Sieg vor allem den Weißen aus der Arbeiterschaft: Zwei von drei Weißen ohne College-Abschluss entschieden sich nach dem Ergebnis von Wählerumfragen für die New Yorker Senatorin. Ein ähnliches Ergebnis gab es bei Wählern mit einem Haushaltseinkommen von weniger als 50.000 Dollar (31.400 Euro) im Jahr. Zu Clintons Wählern gehörten auch überproportional viele Katholiken, Gewerkschafter sowie Besitzer von Schusswaffen. Im Wahlkampf in Pennsylvania gaben sich die Demokraten deshalb besonders volksnah und ließen sich unter anderem in einfachen Schnell-Restaurants ("Diners") blicken.
Obama erhielt die Stimmen von 90 Prozent der Schwarzen, die in Pennsylvania aber nur einen Anteil von einem Siebentel der Bevölkerung stellen. Wichtigstes Wahlkampfthema war die Entwicklung der Wirtschaft. Mehr als 80 Prozent der Wähler waren der Auffassung, dass sich die USA bereits in einer Rezession befinden. Bei der Frage nach dem Kandidaten mit der besten Wirtschaftskompetenz hatte Clinton einen leichten Vorsprung vor Obama.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.