Vom Nachrichtenredakteur zum Vorstand eines milliardenschweren Pharmakonzerns: Der Tiroler Frank Staud (56) hat einige „Jackpots“ in seinem Leben geknackt, der jüngste heißt „Elotrans reload“.
Frank Staud ist ein Kommunikator, dessen Fähigkeiten ihn bis in die Vorstandsetage eines weltweit tätigen Pharmakonzerns mit Sitz in Frankfurt am Main katapultierten. Die Chefredaktion in einem Tiroler Regionalmedium war nur eine Zwischenstation, aber eine, die seinen Bekanntheitsgrad in Tirol massiv erhöht hat. Und so war das Auditorium fast bis auf den letzten Platz gefüllt, als er am Mittwoch auf Einladung des Management Club Tirol ein paar Anekdoten aus seiner außergewöhnlichen Karriere zum Besten gab.
Seit 2017 bei Stada in Frankfurt am Main
„Ich komme gerade von einem 10-Milliarden-Euro-Deal“, gab der 56-jährige Tiroler preis, seit 2017 weltweiter Kommunikationschef des Pharmakonzerns Stada, der weltweit 12.000 Mitarbeiter beschäftigt. Staud ist eines von elf Mitgliedern des Vorstandes. Sein Mentor Claudio Albrecht, der ihn in die Pharmabranche eingeführt hatte, ist mittlerweile aus dem Vorstand ausgeschieden. Staud konnte sich halten, wird auch unter den neuen Eigentümern an Bord bleiben.
„Mit dem Verkauf an ein Private-Equity-Unternehmen wurde Stada von einem mittelständischen Betrieb zu einem Global Player“, schilderte Staud.
„Am Ende geht es immer um Beziehungen zwischen Menschen“
Seine Rolle dabei: Konzernsprecher, rechte Hand des weltweiten Vorstandsvorsitzenden und Betreuer eines globalen Herstellungs- und Vertriebsnetzwerkes. „Bei Auslandsreisen habe ich gelernt: Die anderen kochen auch nur mit Wasser. Und am Ende des Tages geht es immer um zwischenmenschliche Beziehungen.“
Ein Produkt hätte die Chance, ein kleines Red Bull zu werden.
Frank Staud, Stada
Tiroler Sprachhürden im deutschen Bad Vilbel
In der Konzernzentrale in Bad Vilbel bei Frankfurt musste Staud zunächst einige Sprachhürden überwinden. „Mittlerweile spreche ich drei Sprachen, zu 80 % aber Englisch. Eine Mitarbeiterin sagte einmal zu mir: ,Herr Staud, immer, wenn Sie sich ärgern, fallen Sie so ins Österreichische.’ Meine Antwort war: ,Dann halten Sie mich eben immer bei Laune!’“
Mitarbeiter zu Botschaftern des Unternehmens machen
Umgekehrt ist es auch Stauds größtes Ziel, Mitarbeiter nicht zu verprellen. Dazu hat er eine App entwickeln lassen, die ihren Alltag erleichtert und die interne Kommunikation verbessert. „Das Ziel ist, die eigenen Leute zu Botschaftern des Unternehmens zu machen. Denn die besten Informanten von Medien sind unzufriedene Mitarbeiter“, weiß Staud. Das Rüstzeug für seine Tätigkeiten habe er in Tirol erlernt. „Tirol bietet immer noch eine sehr gute Ausgangsbasis mit vielen angesehenen Bildungseinrichtungen. Von hier aus sind tolle Karrieren zu machen!“
25.000 verschiedene Pharma-Produkte
Die Stada Arzneimittel Aktiengesellschaft wurde vor 130 Jahren als Genossenschaft von Apothekern gegründet und hat sich auf die Herstellung von Generika und rezeptfreien, apothekenpflichtigen Arzneimitteln spezialisiert. Mittlerweile sind 25.000 verschiedene Produkte im Programm gelistet, die bekanntesten sind Grippostad und die Sonnencreme Ladival.
Influencer sorgten für Hype
„Eines hätte die Chance, ein kleines Red Bull zu werden“, verriet Staud, „es ist das Elektrolytpulver Elotrans. Influencer mit Millionen von Followern fanden heraus, dass es bei durchzechten Nächten gegen Katerstimmung wirkt.“ Die Folge waren massiv gestiegene Verkaufszahlen – und Millionengewinne, quasi über Nacht.
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