Mario, für viele deiner Fans war es eine sehr lange Nacht: für dich auch?
"Ich wollte diese Stunden richtig genießen. Weil ich sehr lange auf diesen Tag warten musste: Vor acht Jahren hab ich erstmals in Schladming gewonnen, jetzt wieder. Aber so wild war die Party gar nicht."
Was schenkt sich der Mario selbst für diesen Sieg: ein neues Pferd für die Araber-Zucht vielleicht?
"Nein, ich hab unlängst erst zwei verkauft. Das muss ja auch das Ziel eines Züchters sein. Auch wenn es schwerfällt, sich von den Tieren zu trennen. Außerdem kommen im Frühjahr wieder fünf Fohlen."
Bei seinen wilden Pistenritten scheint den Reiter Matt nichts aus der Ruhe zu bringen zu können: Wirst du wirklich nie nervös, auch früher in der Schule nicht?
"Die Schule war nicht so meine Sache, das weiß ich nicht mehr. Aber am Start bin ich nie nervös. Das ist eine Gabe, die man hat oder eben nicht. Ich brauche die vielen Fans für meine Motivation, ich liebe Rennen mit so einer Atmosphäre."
Und dein selbstbewusstes Lächeln nach Lauf eins sah so aus, als ob du gewusst hättest, dass du gewinnen wirst.
"Gewusst nicht, aber geahnt. Vor meinem ersten Weltcupsieg im Jahr 2000 in Kitzbühel mit Nummer 47 bin ich in Wengen ausgefallen und hab mir gesagt: ,Mario, gewinnst halt in Kitz.` Jetzt war es ähnlich: Ich hatte das Siegergefühl die ganze Zeit in mir."
Du hast mit Slalomsieg Nummer neun Thomas Sykora eingeholt und bist dritterfolgreichster Österreicher in dieser Disziplin. Gab es für dich ein Vorbild?
"Vorbild in dem Sinn nicht. Aber ich kann mich erinnern, wie die Norweger bei uns trainierten. Ich war ein Bub, bin sehr schmal gefahren und dauernd rausgeflogen. Da hat mein Trainer gesagt: ,Schau dir den Furuseth an, wie breit der fährt.` Ich habs nachgemacht, und plötzlich ist alles gelaufen."
Wie lange geht die Super-Karriere noch weiter?
"Bis Vancouver 2010 fahr ich sicher. Olympia-Gold fehlt mir noch, das wär ein Traum. Danach schaun wir weiter."
Interview: Peter Frauneder
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