Während die Eltern am Adventmarkt waren, bastelten David, Christoph und ein dritter Bursch in der Garage des Bauernhofs von Davids Eltern an Krachern, die sie in Tschechien gekauft hatten. Daneben standen Gasflaschen, Lackdosen und Nitro-Verdünnung: leicht entzündlich! Als die Buben einen Mega-Böller - der bei uns nur für geprüfte Pyrotechniker erlaubt ist - mit einer Säge aufschnitten, zündete die Ladung. Christoph kam mit leichten Blessuren an der rechten Hand davon. Dagegen wurde die linke Hand von David durch die Wucht der Explosion völlig zerstört - Finger ausgerissen, Gewebe gequetscht und Fleisch aufgerissen. David holte noch per Handy seinen Vater zu Hilfe, wurde ins Salzburger UKH geflogen.
Fünf Stunden lang operierten Chirurgen, fügten Knochen, Adern und Nerven zusammen. „Bis auf den Zeigefinger konnten alle Finger rekonstruiert werden“, sagt Dr. Josef Obrist, der David betreut. Es sind weitere Eingriffe nötig, die Gefahr einer Entzündung ist durch Pulver-Einsprengungen vergrößert. Geht alles gut, wird Christoph wieder Autos reparieren.
Nun mahnt die Exekutive, nur zugelassene Feuerwerkskörper für Silvester zu kaufen, nicht daran herumzubasteln, sie unerreichbar für Kinder aufzubewahren. Unter 14-Jährige dürfen keine Kracher haben, über 18-Jährige nur jene der „Klasse 2“. Der Bombenböller von Zell ist in „Klasse 3“ einzuordnen. Zum Jahreswechsel verpulvern die Oberösterreicher 1,8 Millionen Euro.
Foto: Chris Koller
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