Wegen Relaisfehler

Wer Sex-Hotline wählt, hat Landesregierung dran

Lechzen, stöhnen, hauchen und auch sonst manch anzügliches Geräusch - damit sind ausgerechnet die genervten Portiere der Niederösterreichischen Landesregierung in St. Pölten konfrontiert. Denn durch einen offenbar nicht behebbaren Relaisfehler wird der heiße Draht ins Amt zur glühenden Sex-Hotline. Wegen einer Nummernähnlichkeit glühen die amorösen Drähte...

„Nach Mitternacht und an den Wochenenden, da geht’s oft richtig heiß her. Da wird pausenlos in unsere Telefone gestöhnt", gesteht einer der Männer am Empfang. Seit Wochen schon sind die Portiere, brave Familienväter und Bürger, an den Telefonen im Foyer der Landesregierung mit diesen eindeutigen Angeboten konfrontiert. Denn einmal will jemand die "geile Telefonistin Sylvia" sprechen, dann wieder wird nach der "heißen Heidi" gelechzt. 

Für die Nachtportiere ist die Verwechslung aber allerdings alles andere als lustig: Denn viele der liebestollen Freier reagieren ungehalten, wenn sie nicht gleich ihren gewünschten Sexkontakt herstellen können. Andere würde man angesichts der heißen Nummern am Hörer förmlich erröten spüren, schildert ein Telefonist. Und: Es sind auch Frauen dabei, die pikante Fernsprech-Rendezvous suchen. 

Experten rätseln
Über die Ursachen der unerwünschten amourösen Angebote, die aus dem Wiener Bereich ans Ohr der Portiere gelangen, rätseln selbst eingefleischte Experten. Fest steht nur, dass die Nummer der Landesregierung nach der Vorwahl mit einer ähnlichen Zahlenkombination (sie sei hier aus verständlichen Gründen nicht verraten) beginnt. Einzige offizielle Erklärung: "Das Relais springt rätselhafterweise um..." 

Von Mark Perry, Kronen Zeitung