Das Engagement von Ex-Justizministerin Karin Gastinger für die Consulting-Firma "Beyond" hat ihre ehemaligen Bündnisfreunde von den Orangen hellhörig gemacht. Just BZÖ-Klubchef Peter Westenthaler hat eine Anfrage an Justizministerin Maria Berger (S) eingebracht, was für Verträge während der Gastinger-Amtszeit an "Beyond" vergeben wurden. Gar nicht so wenige, lässt sich aus der Anfrage-Beantwortung herauslesen. Jedoch sei alles korrekt abgelaufen, versichert Berger.
Berger: Keine Hinweise auf Ungereimtheiten
Konkret gibt die Justizministerin drei Aufträge an, die ihre Vorgängerin "im Zuge der Reorganisation des österreichischen Strafvollzugs" an "Beyond" vergeben hat. Gesamtwert: 118.062 Euro. Freilich findet sich im Berger-Ressort kein Fingerzeig, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sei. Denn ausschlaggebend bei der Vergabe sei gewesen, dass "Beyond" zum selben Angebotsbetrag wie der Mitbewerber einen höheren Einsatz an Beratertagen angeboten habe. Zusätzlich hab es eine bessere Bewertung im Ermittlungsverfahren gegeben und letztlich seien auch alle Leistungen vertragskonform erbracht worden.
BZÖ-Prügelaffäre möglicherweise Auslöser
Die Anfrage an sich entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie, verbindet doch Westenthaler und seine ehemalige Bündnis-Freundin kein allzu gutes Verhältnis. Die frühere Justizministerin machte vor allem ihn für ihren Austritt aus dem BZÖ knapp vor der Wahl verantwortlich. Zusätzlich hat Westenthalers Bodyguard den Pressesprecher Gastingers in der Wahlnacht verprügelt. Und schließlich legte das Gastinger-Büro auch noch nahe, dass der BZÖ-Obmann zu Gunsten des BAWAG-Angeklagten Wolfgang Flöttl interveniert habe.
Andererseits ist auch das Gastinger-Engagement bei "Beyond" angesichts der davor erfolgten Auftragsvergaben nicht so ohne. Sie ist für die Firma als eine von drei Partnern und Geschäftsführern für den Ausbau der Beratungstätigkeit im öffentlichen Bereich zuständig. Spezialisiert ist "Beyond" auf Unternehmensberatung in "regulierten Branchen" - also im Bereich der früheren Monopolisten im Telekom-, Energie- und Verkehrssektor.
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