"Aber natürlich ist es ein Unterschied, ob ein dreijähriges Kind auf jemanden eintritt, einbrüllt und zornig ist und alles kaputt macht, oder ob das ein 1,72 Meter großer starker Mann ist", sagte die junge Frau in "Thema spezial". Beleuchtet wurde auch der Kriminalfall Kampusch bis zur Flucht der heute 18-Jährigen am 23. August 2006. "Ich hatte zwar wenig gegessen an diesem Tag, aber ich hatte nicht mehr so viele Blutergüsse und Verletzungen, sodass ich mich stark genug fühlte, um wegzulaufen", erzählte sie.
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"Jetzt gibt es dich bald nicht mehr"
"Ich habe schon meinen inneren Frieden geschlossen. Ich habe mir gedacht, jetzt gibt es dich bald nicht mehr", erzählte Natascha Kampusch über die Fahrt nach der Entführung in Priklopils Kastenwagen. In ihrem Verlies blieb sie tagelang wach, um zu verhindern, dass ihr im Schlaf etwas zustößt. "Man sieht nichts, man hört nur. Man hört das eigene Blut rauschen, man spürt die Enge, die Kälte, man denkt viel nach."
Gerichtspsychiater Reinhard Haller versuchte, die Persönlichkeit Priklopils näher zu beleuchten. "Er hat den liebsten Menschen verloren, seinen Lebensinhalt", meinte Haller zum Selbstmord des Entführers nach Kampuschs Flucht. Thematisiert wurde auch das jetzige Leben der junge Frau. "Man tut ihr wahrscheinlich etwas Gutes, wenn man sie leben lässt", riet Jugendpsychiater Max Friedrich. Ein Star zu sein, könne der 18-Jährigen allerdings keinen Ausgleich bieten. Auf diesem Weg würde sie nur zum Starlet werden und von den Medien fallen gelassen, sagte Friedrich.
Alle Fotos: ORF
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