Die "Krone"-Aktion "Brauchtum ohne Gewalt" findet großes Echo. Nach Schwarzach und Anif melden sich nun die Filzmooser zu Wort. Die 60 Mitglieder der Nikolaus- und Krampusgruppe laufen seit 1958 ausschließlich zur Erhaltung des Brauchtums. Bei ihnen gilt: Körbler und Engerl anstatt feuerspeiender Figuren.
"Auch die Filzmooser Nikolaus- und Krampusgruppe möchte zum Ausdruck bringen, dass wir die Aktion voll unterstützen", wandte sich Organisator Alexander Erlbacher an die "Krone".
Im Gründungsjahr 1958 bestand die Gruppe aus zwei Nikoläusen, sechs Krampussen und zwei Korbmandeln. Heute laufen 60 Mitglieder bei ausgesuchten Krampusläufen mit. Am 4. und 5. Dezember rücken sie in ihrer Gemeinde aus, um Familien mit Kindern sowie kranken Bürgern einen Besuch abzustatten - unentgeltlich. Nikolaus, Krampus, Engerl, Hexe und Körblmandl bringen ein kleines Geschenk mit. Jedes zweite Jahr findet überdies ein Perchtenlauf statt. "Anfang Dezember sind wir die Krampusgruppe, am Ende des Monats die Filzmooser Perchten", kritisiert Erlbacher Brauchtumsveranstaltungen, die viel zu früh starten. "Am 11. November ist Faschingsbeginn, da haben Krampusse nichts zu suchen."
Filzmooser Krampusgruppe hält Brauch seit 1958 hoch
Für die Filzmooser gilt die Devise: nur an überschaubaren Läufen teilnehmen, denn "je größer der Event, desto schwieriger die Kontrolle. Wir wollen nichts abgesperrt haben. Wir machen eine Familienveranstaltung mit 13 Gastgruppen, wo Perchten die Kinder auf den Arm nehmen", berichtet der Organisator, dass es erst nächstes Jahr wieder einen Perchtenlauf im Ort gibt.
Einige Masken sind fast 40 Jahre alt
Negativ-Meldungen über Krampusläufe sind in seinen Augen schädlich für den Verein, da irgendwann keine Zuschauer mehr kommen und alle Gruppen in einen Topf geworfen werden.
"Vor 25 Jahren sind wir belächelt worden, nicht mit der Zeit zu gehen. Aber wir machen keine Shows mit feuerspeienden Figuren. Uns geht es um den Brauch", betont Erlbacher.
Ein Teil der Larven stammt aus Filzmoos, die Gruppe hat zwei eigene Schnitzer. Manche Masken können bis in die 80er Jahre zurückverfolgt werden. 30 Perchtenläufe haben die Pongauer schon veranstaltet, nie gab es ein Problem. "Wir haben nur Rossschwänze, keine Ketten."
Sandra Aigner, Kronen Zeitung
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