Attentate:

Wenn Bürgermeister zu Zielen werden

Oberösterreich
09.09.2017 14:54

441 Bürgermeister in Oberösterreich sind alles potenzielle Ziele von "Irren" oder Mitbürgern, die sich von ihnen nicht richtig vertreten fühlen und Hass entwickeln. Das Attentat auf den Ortschef von Dimbach bringt Erinnerungen an frühere Attentate hoch, die auch mit dem Schlimmsten endeten.

Seinem Amtsleiter verdankt bekanntlich Josef Wiesinger, dass der aus persönlichen Gründen motivierte Anschlag mit Messer, Schreckschusspistole und Axt im Gemeindeamt Dimbach für ihn mit einem Schock, aber nicht mehr, endete. Der Amtsleiter wurde vom Angreifer (40) am Arm mit dem Messer verletzt.

Suizid nach zwei Mäusen in Pralinenschachtel
Bereits neun Jahre ist es her, seit in Weißkirchen der ehemalige Bürgermeister Rudolf Prinz durch Buttersäure in einer Zigarrenhülse verletzt worden war. Vier weitere Lokalpolitiker hatten ebenfalls solche Fallen erhalten, waren aber verschont geblieben. Damals war die umstrittene Umwidmung von Bauland das Tatmotiv gewesen.
Im Jahr 2010 trieb ein Psycho-Attentat in Ansfelden den damaligen Ortschef Walter Ernhard in den Tod. Er hatte eine Pralinenschachtel mit  zwei toten Mäusen erhalten. Der gesundheitlich angeschlagene und umstrittene Bürgermeister beging Suizid.

Gift-Praline und Briefbombe
Außerhalb Oberösterreichs waren der Anschlag auf den Wiener Bürgermeister Helmut Zilk, der 1993 eine Briefbombe öffnete, und das Attentat im Jahr 2008 auf den Spitzer Bürgermeister Hannes Hirtzberger, der damals eine vergiftete Praline aß und seither ein Pflegefall ist, die aufsehenerregendsten Fälle.

Kontrolle bei Landhaus verschärft
"Es ist nicht möglich und sinnvoll, alle Gemeindeämter sicher umzubauen", sagt Gemeindebundspräsident Johann Hingsamer: "Außerdem bewegen sich  Bürgermeister auch draußen unter den Leuten, sind bekannt." Beim Land OÖ hat man bekanntlich den Zugang zum Landhaus jetzt mit Kontrollen verschäft.

Markus Schütz, Kronen Zeitung

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