Viele Fragen offen

Rettungshelikopter abgestürzt: Wrack wird geborgen

Österreich
03.08.2017 17:04

Der Unfall des Rettungshubschraubers "Martin 4" am Großglockner wirft viele Fragen auf. Die Ursache ist nach wie vor unklar, fix ist aber, dass solche Einsätze zunehmen. Und dass es an sicheren Landeplätzen bei Hütten mangelt. Das Wrack soll nun geborgen und zur Untersuchung nach Wien gebracht werden.

Für Diskussionen sorgt die unheimliche Serie an Zwischenfällen der Betreiberfirma von "Martin 4", Heli Austria von Roy Knaus: 1997 stirbt sein Vater bei einem Absturz; 2004 gab es zwei Unglücke mit je einem Toten; 2005 verlor ein Knaus-Helikopter einen Betonkübel, der auf eine Seilbahn stürzte: neun Tote; 2010 stirbt ein Pilot, 2012 Alpinpolizist Franz Franzeskon, der von "Martin 4" am Seil hängend ausgeklinkt worden war; vom selben Piloten, der jetzt den Unfall am Glockner hatte - mit großem Glück ohne Opfer.

Symbolfoto (Bild: Brunner Images/NAH-Martin4)
Symbolfoto

Forderung nach Landeplätzen
Diskutiert wird auch die Hubschrauber-Type: ein Modell ohne Heckrotor, das stattdessen mit einer Luftdüse stabilisiert wird. War das in großer Höhe (3454 Meter), bei Wind und hohen Temperaturen ein Problem? Oder der gar nicht ideale Landeplatz in schrägem Gelände an einer Felskante?

Hier fordern Flugretter jetzt Änderungen, denn bei vielen alpinen Hütten gibt es keine sicheren Landeplätze. Und das, obwohl immer mehr Menschen in die Berge gehen und nach Unfällen geborgen werden müssen.

Bergung des Wracks geplant
Nach dem Unfall soll das Wrack nun geborgen werden, teilte eine Sprecherin des Verkehrsministeriums mit. Anschließend werde man den zerstörten Hubschrauber nach Wien bringen, um ihn dort genauer unter die Lupe zu nehmen.

Roy Knaus, Flugunternehmer und Eigentümer der Hubschrauberflotte, weiß auch schon weitere Details über den Unfallhergang: Die Bedingungen seien am Dienstagabend nicht optimal gewesen, da es sehr warm war. Mit zunehmender Höhe und wärmeren Temperaturen nehme die Luftdichte ab. Deshalb könne es auch sein, "dass die Maschine zu schwer war und mit dem zusätzlichen Gewicht des Patienten dann ins Trudeln geriet", erklärte Knaus. Der Pilot soll nun jedenfalls bis zu ersten Erkenntnissen der Flugunfallkommission nicht mehr fliegen.

Hannes Mößlacher, Kronen Zeitung/krone.at

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