Hohe Haftstrafen:

Patienten betrogen, um in Betrüger zu investieren

Steiermark
20.07.2017 15:09

Ein Physiotherapeut auf Freigang ließ Patientinnen in sein Anti-Schnarch-Patent und seine Liebe investieren - insgesamt 880.000 Euro. Das gesamte Geld investierte der Betrüger wiederum in einen Mithäftling, der ihm dafür tollen Besitz in der Türkei versprach. Am Donnerstag wurden beide in Graz zu hohen Haftstrafen verurteilt.

Der Physiotherapeut, der seine Ex-Frau umbringen lassen wollte, und der wegen Betrug vorbestrafte Kebab-Verkäufer lernten sich in der Karlau im Freigängerhaus kennen. "Dem Zweitangeklagten gelang es dabei, den Erstangeklagten mit einer Vielzahl von Versprechungen dazu zu überreden, in Luftschlösser zu investieren", betont die Staatsanwältin.

Geld verspielt
Und das tat der Salzburger. Als er sein gesamtes erspartes Geld investiert hatte, begann er, seine teils verliebten Patientinnen auszunehmen. Versprochen wurde ihm dafür im Gegenzug etwa der luxuriöse Familiensitz in der Türkei samt Pistazienfeldern oder auch ein ominöses 700.000 Euro-Sparbuch, das es aber gar nicht gab. Insgesamt waren irgendwann 880.000 Euro weg. Der Türke dürfte alles verspielt und in Bordells verjubelt haben.

Naivität und Gier
"Das passiert leider, wenn sich Naivität mit Gier mischt", sagt der Verteidiger des 47-jährigen Physiotherapeuten, Christoph Rappold. "Mein Mandant wurde vom Opfer zum Täter." - "Aber spätestens nach der dritten Übergabe hätte ihm klar sein müssen, dass das nix mehr wird", sagte Richter Raimund Frei.

Schlussendlich setzte es vier Jahre für den Masseur plus dreieinhalb Jahre, die noch vom Mordauftrag-Urteil offen waren. Der Türke muss ebenfalls siebeneinhalb Jahre in Haft, "weil er klar der direkte Täter war." Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Eva Stockner, Kronen Zeitung

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