Geheimis um Hawaii

Über hundert unbekannte Meerestiere entdeckt

Wissenschaft
27.11.2006 13:26
Ein internationales Forscherteam hat in den nordwestlichen Hawaii-Inseln mehr als 100 bisher unbekannte Meerestiere gefunden. Während der dreiwöchigen Forschungsreise durch das Naturschutzgebiet des "Northwestern Hawaiian Islands Marine National Monument" konnten die Wissenschaftler Krebse, Muscheln, Seesterne und Korallenarten entdecken, die bisher noch nicht beschrieben waren, berichtet das Wissenschaftsmagazin National Geographic.

Erst im Juni 2006 wurde dieses Gebiet zum weltgrößten marinen Schutzpark erklärt. "Wir hoffen, dass unsere Forschungsarbeit von der Öffentlichkeit auch wahrgenommen wird", meinte das Forschungsmitglied Joel Martin vom California Natural History Museum des Los Angeles County.

Für Meeresbiologen ist die Entdeckung neuer Lebewesen immer wieder eine Sensation, vor allem dann, wenn es sich um Tiere aus der Tiefsee handelt. "Wenn man Lebewesen aus der Tiefsee hervorholt, ist eigentlich jeder Handgriff eine große Überraschung", meint der Meeresbiologe Jörg Ott vom Biozentrum der Universität Wien im Gespräch. "Es gibt immer noch sehr große Gebiete im Bereich der Ozeanographie, die immer noch unbeschriebene Blätter sind."

Zu den besser erforschten Tierarten gehören vor allem jene, die auch für eine größere Gruppe von Menschen interessant sind. "So sind etwa Schnecken und Muscheln aufgrund der Sammeltätigkeit von tausenden Interessierten weltweit relativ gut erforscht", meint Ott. Dennoch gebe es auch hier immer wieder Überraschungen.

Schutz der Ozeane als wichtigstes Ziel
"Vor allem im Bereich der Krustentiere gibt es aber immer noch sehr viele bisher unbekannte Arten", erklärt Ott. Insbesondere kleinere Tiere gehörten hier dazu. Der Meeresbiologe betont in diesem Zusammenhang auch, dass gerade aufgrund der großen Rätsel der Meeresflora und Fauna der Schutz der Ozeane eine besonders wichtige Angelegenheit sei.

Medizin aus dem Meer
Wie das Forscherteam von Ute Hentschel von der Universität Würzburg, mit der Ott in engem wissenschaftlichen Austausch steht, gezeigt habe, biete das Meer zahlreiche bisher unbekannte Wirkstoffe, die in der Humanmedizin Anwendung finden. Das machte auch der Schmerzmediziner Hans-Georg Kress vom Wiener AKH deutlich. Er war wesentlich an der Entwicklung eines Medikaments aus dem Gift der Kegelschnecke Conus magus verantwortlich. (pte)

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