Bei Russen-Visite

Trump nannte Ex-FBI-Chef “verrückten Spinner”

Ausland
19.05.2017 21:43

US-Präsident Trump bleibt wegen seiner Russland-Politik - und der damit in Verbindung gebrachten Entlassung von FBI-Chef James Comey - weiter in der Kritik. Nun wurde öffentlich, dass Trump beim Treffen mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow über Comey lästerte und ihn gar als "verrückten Spinner" ("Nut Job") bezeichnet haben soll. Die Entlassung hätte ihn "von großem Druck befreit", so Trump laut einem Bericht der "New York Times", die sich auf ein internes Dokument aus dem Weißen Haus beruft.

Das Treffen im Weißen Haus mit Lawrow fand just am Tag nach der umstrittenen Entlassung von FBI-Chef James Comey statt. Trump habe dem "NYT"-Bericht zufolge gegenüber dem russischen Minister und dem russischen US-Botschafter Sergej Kislyak gesagt: "Ich habe gerade den Chef des FBI gefeuert. Der war verrückt, ein echter Spinner." Dann habe der US-Präsident hinzugefügt, dass er "unter großem Druck wegen Russland" stand. Das habe sich erledigt. Zudem habe er betont, dass nicht gegen ihn selbst ermittelt werde.

Brisante Infos zum Meeting kursierten bereits im Weißen Haus
Die "New York Times" gab an, ihr sei das brisante Dokument aus dem Weißen Haus von einem US-Regierungsbeamten vorgelesen worden. Das Schreiben basiere auf Aufzeichnungen, die während des Treffens im Oval Office getätigt wurden und kursiere als offizielle Zusammenfassung des Meetings im Weißen Haus. Ein zweiter Beamter habe den Inhalt des Schreibens gegenüber der Zeitung bestätigt.

Trumps Regierungssprecher Sean Spicer bestritt die Angaben gegenüber der "New York Times" nicht. In einem Statement habe er gesagt, dass Comey "unnötigen Druck" auf Trumps diplomatische Beziehungen zu Russland ausgeübt habe.

Trump zu erster Auslandsreise aufgebrochen
Die mutmaßlichen Verbindungen zu Russland holen US-Präsident Donald Trump immer wieder ein - zuletzt durch die Entlassung von Comey bis zur mutmaßlichen Weitergabe vertraulicher Geheimdienstinformationen durch Trump an Russland. Vor diesem Hintergrund schwerer innenpolitischer Turbulenzen ist Trump am Freitag zu seiner mit Spannung erwarteten ersten Auslandsreise aufgebrochen.

Trump bestieg auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Joint Base Andrews außerhalb von Washington die Präsidentenmaschine Air Force One. An seiner Seite war Ehefrau Melania.

Trump wird am Samstag in Riad in Saudi-Arabien eintreffen. Dort trifft er König Salman zum Tee und nimmt bis Montag an einem Treffen des Golfkooperationsrates sowie an einem Gipfeltreffen von 50 islamischen Ländern teil. Bei diesem Treffen wird Trump eine Rede halten, in der er eine weltweit friedvolle Vision des Islam umreißen will.

Insgesamt besucht der 70-Jährige in acht Tagen fünf Länder. Er reist zu den Heimstätten der drei großen, monotheistischen Weltreligionen: des Judentums, des Islam und des Christentums. Verbunden mit Gipfeltreffen der Nato und der G-7 hat die Reise aber einen eher geostrategischen als einen religiösen Charakter.

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