Eröffnung

Ab heute trinkt der Abt das Bier im Marmorsaal

Salzburg
21.04.2017 19:30

Das Geheimnis ist gelüftet: Am Freitag gewährte das Augustinerbräu in Salzburg-Mülln erste Einblicke in den neuen "Saal 5" - den legendären Marmorsaal. Und es ist bemerkenswert, mit welcher Liebe zum Detail das historische Gemäuer in einen völlig neuen Glanz gesetzt wurde. Am Wochenende folgt die zerebrale Eröffnung.

"veritas in caritate" ("Die Wahrheit in der Liebe") steht unter dem gold-blau-rotem Wappen. Darauf abgebildet sind ein Kelch, die Heilige Schrift, drei Kugeln und ein Wagenrad - Symbole von Abt Nicolaus Wagner.

Das Wappen ziert nicht nur den 7. Jahreskrug, den der Abt an diesem Freitag stolz durch "sein" Augustinberbräu trug, es prangt auch gleich über dem Eingang zum neuen "Saal 5", der nach 18 Monaten größter Geheimhaltung der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Dem neuen "Abt Nicolaus Saal", bislang besser bekannt als Marmorsaal, der nach dem Abriss des Hauptbahnhofs mehrere Jahre in einem Lager in Bischofshofen sein Dasein fristete. Bis jetzt. "Eine Legende findet ein neues Zuhause", wählte Bräustübl-Geschäftsführer Rainer Herbe fast episch anmutende Worte.

Um kolportierte 36.000 Euro erwarb das Augustinerbräu den Saal und dem 80-jährigen Abt, der seit 1990 die Geschicke des Bräustübls führt, ist damit ein weiterer Coup geglückt. "Die Freude ist wahrlich sehr groß, die Kosten von 1,9 Millionen Euro wurden eingehalten", beschrieb er gewohnt sachlich den "Weg" zum neuen Saal. Die innere Zufriedenheit, jetzt am Ziel, ließ er sich zwar selten, aber doch anmerken.

An diesem Wochenende wird der Marmorsaal feierlich eröffnet. Heute Samstag mit Prominenz, dann auch für alle Salzburger.

Saal 5 im Bräustübl trägt Nicolaus Wagners’ Wappen

Und es ist erstaunlich, wie sehr der neue Saal dem historischem Gemäuer am Hauptbahnhof gleicht, fast originalgetreu. "Bis auf 30 Zentimeter des Adneter Marmors konnten wir alle Teilstücke genauso wieder einbauen", schilderte Baumeister Helmut Hopfner. Angefangen vom gut 13 Tonnen schweren Brunnen samt Statue - für den die Original Werkpläne aus dem Jahr 1948 vorlagen - über die Säulen, drei Gemälde, aufwändig restauriert, bis hin zu den goldenen Gittern und der historischen Uhr, die beim Eingang auf dem Schrank für die Stammtischbierkrüge platziert wurde. "Ein großes Lob an die Planung", zollte Landeskonservatorin Eva Hody dem Projekt Hochachtung. "Einfach schön zu sehen, wie hier gearbeitet wurde."

Jetzt feierliche Eröffnung mit viel Prominenz und Fest

Eben mit der Liebe zum Detail: 2000 Kubikmeter Erdreich wurden aus dem Innenhof des Klosters abgetragen, elf Wochen dauerte allein der Aushub, zwölf Wochen der Rohbau. 140 Arbeiter waren auf der Baustelle beschäftigt, 34 Firmen involviert. Jetzt finden 150 Gäste mehr auf 160 Quadratmetern Platz. Insgesamt somit 2500 im gesamten Bräustübl, inklusive Garten.

"Wir litten sehr unter Platzmangel", freute sich Abt Wagner, nun weniger Stammtische vertrösten zu müssen. "Letztlich dreht sich halt alles ums Bier", versprach Braumeister Hansjörg Höplinger, dass sich diese Investition nicht auf den Bierpreis niederschlagen wird - und dass die Krüge weiter voll sind . . .

Max Grill, Kronen Zeitung

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