Große Verkehrslast

In der Stadt sind 120.000 Pendler unterwegs

Salzburg
15.04.2017 09:01

Nach Ostern will Bürgermeister Heinz Schaden einen Grundsatzamtsbericht vorlegen und notfalls im Alleingang eine Pendlergebühr einführen, um die Stadt zu entlasten. Eine Studie der Arbeiterkammer zeigt jetzt, wie viele Menschen sich an einem Tag in Salzburg bewegen. Fakt ist: Es muss bald etwas passieren.

Der Alleingang von Bürgermeister Heinz Schaden mit Unterstützung der Bürgerliste ist weiter Thema Nummer Eins vor allem in den Kaffeehäusern der Stadt und im Umland. Fast flächendeckend soll noch heuer eine Pendlergebühr in Salzburg eingeführt werden, um die Autofahrer zum Umstieg auf die Öffis zu bewegen. Derzeit ist die Rede von rund 700 Euro Jahresgebühr und monatlich gestaffelten Preisen. Rund 45.000 Stadt-Salzburger sind davon auch betroffen, sie müssen nach jetzigem Stand ebenso um eine Ausnahmegenehmigung im Magistrat ansuchen. Dabei ist Salzburg nicht die erste Stadt in Österreich, die zu so harten Maßnahmen greift. Bregenz führte unterschiedliche Tarifzonen ein und kassiert eine Pendlerpauschale von 365 Euro im Jahr. In Graz gibt es das Pendler-Jahresparkticket um 420 Euro, in Wels um 520 Euro.

Innsbruck weitete erst die grünen Zonen aus, die gegen Gebühr von Pendlern und Anrainern benützt werden können. Und Wien hebt laut Schaden 2500 Euro fürs Parken rund um die Uhr in den Kurzparkzonen ein. Um die Hauruck-Aktion besser zu verstehen, bietet sich eine Erhebung zum Jahresende 2016 der Arbeiterkammer rund um den Verkehr in der Stadt an: "Täglich pendeln 52.800 Erwerbstätige (die meisten aus dem Flachgau und Tennengau) nach Salzburg. Dazu kommen noch einmal knapp 10.000 Schüler und Studenten. 44.435 Personen pendeln innerhalb der Stadt zur Arbeit und 15.364 an Schulen oder die Universität. Das sind in Summe über 120.000 Menschen, die täglich nach oder in Salzburg unterwegs sind. Ihnen stehen rund 20.000 Menschen gegenüber, die die Stadt jeden Tag für die Arbeit oder Ausbildung verlassen. Zusätzlich gibt es zahlreiche Touristen, Besuchs- und Einkaufsfahrten sowie Güterverkehr", errechnete AK-Verkehrsexperte Christian Laireiter.

Eine Woche Freizeitverlust
Rechnet man die täglichen Verzögerungen von nur fünf Minuten in jede Richtung auf das Jahr hoch, so kommt die AK auf eine Woche Freizeitverlust. Doch was sind die Alternativen? Vom groß angekündigten Ausbau der Park & Ride-Plätze ist nicht mehr viel übrig: In Salzburg Süd werden die Tarife für Pendler verdreifacht, aus dem angekündigten Gratisparken am Messeparkplatz für Pendler im Besitz einer Jahreskarte für die Öffis wird voraussichtlich auch nichts werden.

Michael Pichler, Kronen Zeitung

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