Früher war der Nachbar der härteste Konkurrent: "Da stritten Unterfladnitz und wir um eine Firma, dann gab’s einen lachenden Dritten", erinnert sich Bürgermeister Herbert Pregartner aus St. Ruprecht an der Raab. Abgesehen davon dass St. Ruprecht und Unterfladnitz fusioniert haben: Mittlerweile kämpfen viele oststeirische Städte gemeinsam mit dem Umland um neue Arbeitsplätze.
Ein leuchtendes Beispiel ist die Region Fürstenfeld, wo seit zehn Jahren ein gutes Dutzend Gemeinden kooperieren. "Wir haben ein faires Modell: Die Standortgemeinde erhält 75 Prozent der Kommunalsteuer, der Rest wird auf die anderen aufgeteilt", erklärt Bürgermeister Werner Gutzwar.
Weiz streckt Arme in alle Richtungen aus
Auch Hartberg tritt seit Kurzem mit vier Umlandgemeinden als ein Standort auf. Weiz kooperiert gleich in zwei Richtungen: nach Süden mit St. Ruprecht (eine gemeinsame Firma ist gegründet, die Steuer von neuen Betrieben wird geteilt). In Richtung Norden geht’s laut Bürgermeister Erwin Eggenreich vor allem um Mobilitätslösungen, um das Umland gut an die bald verlängerte S-Bahn anzubinden.
Während hier noch geplant wird, setzt Gleisdorf heuer bereits um: Verlängerte Geh- und Radwege zu den Nachbarn sowie ein neuer Busbahnhof stehen an.
"Wir müssen handlungsfähiger und schneller werden"
Die genannten Projekte haben ein Volumen von zwei Millionen Euro und werden zu 60 Prozent von EU und Land gefördert. Sie zählen zur Regionaloffensive von SP-Vize-Landeshauptmann Michael Schickhofer. In der Oststeiermark sind gut zehn km² als Industriefläche ausgewiesen, hier können bei Neuansiedlungen Verfahren rasch durchgeführt werden. "Wir müssen in den Strukturen handlungsfähiger und schneller werden, das erwarten internationale Firmen", sagt Schickhofer beeindruckt kurz nach seiner China-Reise.
Jakob Traby, Kronen Zeitung
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