Doch keine Pension?

Sorge um Tiere aus Wiener Pony-Karussell im Prater

Tierecke
08.11.2016 09:03

Wie die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" vor Kurzem erfuhr, wollen die Betreiber des Pony-Karussells im Wiener Prater nach dessen Schließung einen Großteil der Tiere künftig auf der betriebseigenen Reitbahn weiterarbeiten lassen. Ursprünglich wurde eine Vereinbarung getroffen, die auch öffentlich gemacht wurde: Die Tierschützer sollten für eine nachhaltige Lösung für die im Pony-Karussell eingesetzten Tiere sorgen, die Betreiber sagten im Gegenzug eine endgültige Schließung mit Ende der Saison 2016 zu.

Für die "Vier Pfoten" sei eine derartige Änderung des Plans nicht akzeptabel, dennoch hofft die Tierschutzorganisation nach wie vor auf eine Einigung im Sinne der Tiere. "Wir fordern den Betreiber auf, seine Position nochmals zu überdenken", appelliert Indra Kley, Leiterin des Österreich-Büros der "Vier Pfoten". "Schließlich geht es um das Wohl der Tiere. Das Pony-Karussell ist bald Geschichte - ein Happy End für die Ponys sollte unser beider Anliegen sein und gemeinsam vorangetrieben werden."

Doch nur zwei statt zehn Ponys in Pension?
Noch im Sommer war in Gesprächen mit den "Vier Pfoten" von Seiten der Betreiber von "neun bis zehn" Ponys die Rede, die künftig "in Pension" gehen sollten. Dementsprechend intensiv machte sich die Tierschützer auf die Suche nach geeigneten Unterkünften, wobei zahlreiche Angebote - sogar aus Deutschland - via Facebook oder Email eintrafen. Anfang November schließlich erklärten die Betreiber, nicht mehr als zwei Ponys aus dem Karussell zu übergeben; ein Großteil der Tiere soll stattdessen künftig neben den ohnehin im Besitz der Betreiber verbleibenden Reitpferden in der Reitbahn im Prater weiterarbeiten.

"Man muss zu seinem Wort stehen"
Für die "Vier Pfoten" ist diese Entwicklung nicht nachvollziehbar, so Indra Kley: "Als Tierschutzorganisation sind wir nicht nur den Tieren verpflichtet, sondern müssen auch zu unserem Wort stehen, um glaubwürdig zu bleiben. Wir hatten gemeinsam mit dem Betreiber versprochen, dafür zu sorgen, dass die Tiere nach den vielen Jahren im Pony-Karussell einen würdevollen Lebensabend an für sie geeigneten Orten verbringen dürfen."

Viele betagte Tiere sollen umgeschult werden
Der geplante Einsatz fast aller Karussell-Pferde auf der Reitbahn kann daher für die "Vier Pfoten" kein Kompromiss sein. Unter den Ponys aus dem Karussell sind zahlreiche sehr betagte Tiere, betont Kley - diese nun für den Reitbetrieb "umzuschulen" und weiter zu nutzen ist nach Ansicht der Tierschützer ethisch nicht vertretbar.

"Es muss sich um ein Geben und Nehmen handeln"
"Wir wundern uns schon über die fehlende Handschlagqualität der Betreiber des Pony-Karussells", sagt Kley. "Dass es sich bei einer Kooperation um ein Geben und Nehmen handelt, muss allen Beteiligten klar sein. Leider entsteht nun der Eindruck, dass die Betreibergesellschaft sich einerseits mit Hilfe einer Tierschutzorganisation einen sanften Ausstieg aus dem Betrieb ermöglichen wollte, andererseits nicht bereit war, ihren Beitrag zu leisten."

"Der Betreiber hat es in der Hand: Wir sind nach wie vor bereit, gemeinsam mit ihm die beste Lösung für die Tiere zu finden", appelliert Kley noch einmal. "Der Ball liegt eindeutig bei ihm."

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