14.10.2016 16:39 |

Meteoriten-Hagel

Mond bekommt mehr Treffer ab als bisher angenommen

Der Mond wird wesentlich häufiger von Meteoriten getroffen als Forscher bisher angenommen haben. Eine Auswertung von Bildern der Raumsonde "Lunar Reconnaissance Orbiter" zeigt, dass es auf dem Erdtrabanten mehr als 200 frische Einschlagskrater gibt. Demnach wird der Mond pro Jahr rund 180-mal von Himmelskörpern getroffen, die mehr als zehn Meter große Krater auf seiner Oberfläche hinterlassen.

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Die von unzähligen Kratern übersäte Oberfläche des Mondes zeugt davon, wie häufig es in unserer kosmischen Nachbarschaft zu Einschlägen kommt - und erlaubt daher auch Rückschlüsse auf die Gefahr für unseren Planeten. Für Astronomen besonders spannend ist dabei die Frage, wie häufig es heute noch zu Einschlägen auf dem Erdtrabanten kommt.

Aufnahmen von Mond-Orbiter analysiert
Um genau das herauszufinden, hat ein Forscherteam um Emerson Speyerer von der Arizona State University in Tempe 14.092 Bildpaare, die die Raumsonde "Lunar Reconnaissance Orbiter" (LRO) zur Erde gefunkt hat, analysiert. Die Aufnahmen zeigen jeweils idente Ausschnitt der Mondoberfläche, die in einem zeitlichen Abstand von mehreren Monaten bis Jahren aufgenommen. Insgesamt decken die Bilder gut sechs Prozent der Oberfläche des Erdmondes ab.

Beim Vergleich der Aufnahmen entdeckten die Wissenschaftler nicht weniger als 222 neue Krater von mehr als zehn Metern Durchmesser. Das sei rund ein Drittel mehr, als es die gängigen Modelle für diesen Zeitraum und die beobachtete Fläche vorhersagt hätten, werden die Forscher auf der Website der US-Weltraumbehörde NASA zitiert. "Auf die gleiche Fläche bezogen haben wir 16 neue Krater pro Jahr statt nur zwölf gefunden", Speyerer und seine Kollegen im Fachjournal "Nature" berichten.

Rechnet man diese Zahlen auf die gesamte Mondoberfläche hoch, dann entstehen auf dem Erdtrabanten durch Einschläge von Meteoriten jedes Jahr 180 neue Krater von mehr als zehn Metern Durchmesser, so die Wissenschaftler. Auf den Bildern fanden die Forscher zudem 47.000 kleinräumigere Veränderungen der Oberfläche. Sie vermuten, dass diese von Einschlägen von Mikrometeoriten oder Bruchstücke größerer Impakte herrühren. Erstaunlich sei ihre enorm große Zahl, so die Wissenschaftler.

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