"Bomben töten uns"

Mädchen (7) twittert aus Kriegshölle von Aleppo

Ausland
03.10.2016 10:43

Während andere Kinder spielen, muss die kleine Bana täglich um ihr Leben fürchten. Sie lebt in Syriens umkämpfter Metropole Aleppo und leidet dort wie Hunderttausende Zivilisten unter den Luftangriffen. Über ihren Alltag berichten Bana und ihre Mutter auf Twitter und werden so zum Sprachrohr für die Menschen in der Bürgerkriegshölle.

"Ich habe Angst, dass ich heute Nacht sterbe. Diese Bomben werden uns töten", ist in einem Tweet zu lesen. Ein Video zeigt die verängstigte Bana, die sich die Ohren zuhält, während im Hintergrund die Bombeneinschläge zu hören sind. Ob die Tweets wirklich aus Aleppo stammen, lässt sich nicht überprüfen. Bedrückend sind sie aber allemal.

Nach massiven russischen Luftangriffen in der Nacht auf Sonntag hat die syrische Armee ihren Vormarsch in Aleppo unterdessen fortgesetzt. Immer wieder werden auch Krankenhäuser getroffen. Am Samstag schlugen in einem Krankenhaus im von Rebellen kontrollierten Ostteil Aleppos laut Angaben des Betreibers, der Syrian American Medical Society, zwei Fassbomben ein. Ein AFP-Reporter berichtete von mit Blut befleckten Krankenhausbetten, verstreutem medizinischem Material und zu Bruch gegangenen Fensterscheiben.

"Ärzte müssen Menschen sterben lassen"
Auch auf Banas Twitteraccount ist davon zu lesen: "Ärzte in Aleppo müssen schwer verletzte Menschen sterben lassen, damit sie denen helfen können, die eine Chance haben." Und: "Ein Krankenhaus zu zerstören ist kein Krieg, es ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit." Die "New York Times" bezeichnete das Mädchen bereits "Anne Frank von Aleppo".

Die EU kündigte am Samstag einen Nothilfeplan für Aleppo an. Gemeinsam mit den Vereinten Nationen wolle man sofort "lebensrettende Unterstützung für die Zivilisten" in den von den syrischen Rebellen kontrollierten Ostteil Aleppos bringen. Gleichzeitig sollen Verletzte und Kranke aus den Rebellenvierteln zur Behandlung evakuiert werden, insbesondere Frauen, Kinder und Ältere. Rund 250.000 Menschen sind seit einer neuen Offensive der syrischen Armee im Ostteil Aleppos eingeschlossen.

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