Tränen bei MACO

Firma kürzt die Prämien!

Salzburg
19.12.2015 10:57

"Sowas habe er noch nie erlebt", betroffen resümiert Gewerkschafter Peter Eder die Stimmung nach der Betriebsversammlung in der Beschläge-Firma MACO gegenüber der "Krone". Vielen Arbeitern seien die Tränen in den Augen gestanden, teils aus Wut, teils aus bitterer Enttäuschung.

Wie ernst die Lage dort ist, wird schnell klar, wenn man sich die Dimensionen vor Augen führt: 150 Mitarbeiter zittern derzeit um ihr Geld. 150 Familien, deren Weihnachtsfest von existenziellen Sorgen überschattet wird. Eine Lösung ist nicht in Sicht, denn die Fronten sind verhärtet. Auslöser war eine Neuregelung der Prämienzahlung. Für einzelne Mitarbeiter bedeutet das zwischen 500 und 740 Euro weniger im Monat. Notwendige Sparmaßnahmen, so habe die Geschäftsführung die Entscheidung gegenüber dem Betriebsrat verteidigt. Eigentlich eine wenig überraschende Wendung, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen bereits im Frühjahr in die Schlagzeilen geraten ist. Damals durch die Ankündigung, dass man im niedrigen dreistelligen Bereich Mitarbeiterzahlen reduzieren müsse. Wie gesagt, eigentlich. Denn was der Gewerkschaft jetzt ein Dorn im Auge ist, sind Äußerungen des Geschäftsführers Guido Felix Anfang diesen Monats in einem Interview. Darin betonte er, dass MACO nach wie vor profitabel sei und weltweit wachse. Wie passt das jetzt zu der Aufkündigung des bestehenden Prämiensystems?

Hoffnung ruht jetzt auf Eigentümerfamilie
"Ich hab in meiner ganzen Karriere noch nie so eine Unverfrorenheit in der Vorgehensweise mitbekommen, wie das hier der Fall ist", so Eder. Für ihn habe das Verhalten der Geschäftsführung nichts mehr mit Sozialpartnerschaft und Wertschätzung zu tun. Eder erbost: "Ich unterstelle dem Unternehmen MACO, dass es darum geht, die Gewinne auszubauen und zu maximieren - auf Kosten der Mitarbeiter." Die Betriebsratsvorsitzende, Gerlinde Konnerth, hofft jetzt auf Unterstützung durch die Eigentümer Familie Mayer. Sie ist allerdings verhalten optimistisch, weil diese selbst an den Verhandlungen nicht teilnimmt. "Das ist alles eine menschliche Tragödie", sagt Konnerth, die seit 1987 bei MACO tätig ist. Sie stellt klar:

Weitere Maßnahmen sind für Jänner geplant
"Die Stimmung unter den Mitarbeitern ist derart aufgeheizt, dass sollte es im Jänner zu keiner Lösung kommen, wir weitere Maßnahmen ergreifen werden." Geschäftsführer Guido Felix war für keine Stellungnahme zu erreichen. Jetzt hoffen alle Betroffenen, dass es zu einem Sinneswandel der Geschäftsführung und der Eigentümer über die Feiertage kommt.

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