Großkampftag

15.000 bei Anti-Bush-Demo in Wien

Österreich
21.06.2006 22:06
Mit einer für österreichische Verhältnisse beeindruckend großen Demonstration haben am Mittwoch 15.000 Menschen in Wien gegen den Besuch des US-Präsidenten Bush protestiert. Der Zug der Teilnehmer erstreckte sich vom Westbahnhof über die gesamte Mariahilfer Straße. Am Heldenplatz kam es zu kleineren Ausschreitungen, als etwa 100 Aktivisten Bierdosen und Stöcke auf Polizisten warfen.

Die Demonstranten sammelten sich um 17 Uhr am Westbahnhof. Nach und nach wuchs die Menge schließlich auf 15.000 Teilnehmer an - eine Zahl, die bei Demos in Österreich nur sehr selten erreicht wird. Neben den Grünen, der Sozialistischen Jugend und der KPÖ hatten sich mehrere vor allem linke Gruppierungen an dem Zug beteiligt.

Aber auch eher exotische Organisationen wie "Heiden gegen Bush" wollten ihren Unmut gegen den US-Präsidenten zum Ausdruck bringen. Mit dabei war auch die prominente US-Friedensaktivistin Sheehan, die im Irakkrieg ihren Sohn verloren hat.

Bunte Teilnehmerschar
Die Demonstranten setzten ihren Protest auch visuell in Szene. Nachgestellte Guantanamo-Zellen samt Häftlinge, mit Gasmasken ausgestattete US-Soldaten oder nackte Friedensaktivisten gaben den Fotografen jede Menge Motive zur Auswahl. Neben gegen den US- Präsidenten gerichtete Parolen wie "Bush go home" oder "When you hate the fucking Bush clap your hands" mischten sich natürlich auch Demo-Klassiker wie "Hoch die internationale Solidarität".

Ende der Demo im Votivpark
Nachdem das Platzverbot in der City aufgehoben war, konnten die Demonstranten via Heldenplatz zu ihrem Endziel, dem Votivpark, marschieren. Vor dem inneren Burgtor, das von Polizisten abgeriegelt war, kam es kurz zu unguten Szenen. Ein kleiner Teil der Demonstranten begannen, Getränke-Dosen und -flaschen sowie Stöcke gegen die Beamte zu werfen und "Widerstand" zu skandieren.

Die Hitze verlangte den Demonstranten einiges ab. Der Durst ließ sogar ideologische Grundsätze in den Hintergrund treten: "Geh' ma politisch unkorrekt a Cola trinken?", fragte ein Demonstrant einen anderen. Die beiden bogen daraufhin zu einem Restaurant einer großen US-Fastfoodkette ab.

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