Graz-Inoffiziell:

Sozialamt fehlen 24 “Mille”

Steiermark
22.10.2015 09:59
Die Kosten für die Mindestsicherung in Graz haben sich seit 2012 verdoppelt und machen heuer gewaltige 49 Millionen Euro aus. Das Grazer Sozialamt braucht jetzt einen Nachtragskredit. Wie lange, fragt man sich da, ist das soziale Netz überhaupt noch finanzierbar?

23,7 Millionen (!) Euro mehr als budgetiert muss das Grazer Sozialamt heuer aufwenden. Wofür? Für die Mindestsicherung und die Behindertenhilfe. Der Grazer Gemeinderat muss und wird heute einen diesbezüglichen Nachtragskredit genehmigen.

Bei der Mindestsicherung sieht man, wie angespannt die Situation ist: Wurden dafür in Graz 2012 noch 24,9 Millionen aufgewendet, sind es heuer 49 Millionen Euro - also um 100 Prozent mehr.

Auch in der Behindertenhilfe explodieren die Kosten: 59,3 Millionen waren es 2012, heuer 75,3 Millionen Euro.

Die Steigerung bei der Mindestsicherung (von Jänner bis Juli 2015 wurden 12.474 Menschen unterstützt) liegt an der schwierigen Situation am Arbeitsmarkt. Aber wieso gibt es so enorme Steigerungen bei der Behindertenhilfe?

Die SP-Sozialstadträtin Martina Schröck erklärt das so: "Die Menschen werden älter. Leistungen werden auch verstärkt nachgefragt, etwa die mobile Betreuung. Es gibt auch neue Leistungen, wir versuchen Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt zu integrieren."

Freilich stellt sich die Frage, ob man im Sozialamt nicht rechnen kann, weil nun 23,7 Millionen Euro mehr benötigt werden, als budgetiert (60 Prozent kommen vom Land retour, aber Steuergeld ist das ja auch).

"Nein", sagt Schröck. Sie habe immer auf den hohen Bedarf hingewiesen, aber vom zuständigen VP-Finanzstadtrat Gerhard Rüsch sei dies nicht berücksichtigt worden. Mit dem Ergebnis, dass eben jetzt Geld nachgeschossen werden müsse.

Wie auch immer - es bleibt die eingangs gestellte Frage: Wie lang kann das soziale Netz noch finanziert werden?

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