Der zehnjährige Robert hatte sich am Samstag an einer laufenden Kreissäge zu schaffen gemacht - und war dabei mit der rechten Hand ins rotierende Sägeblatt geraten. Blitzschnell waren Zeige-, Mittel- und Ringfinger weg. Der schwerverletzte Bub wurde mit einem der abgetrennten Finger sofort ins Gmundener Landes-Krankenhaus gebracht. Von dort wurde der Notarzthubschrauber alarmiert und das Linzer UKH informiert.
„Noch vorm Abtransport dürfte ein zweiter Finger gefunden worden sein - denn die Mutter, die den Buben begleitete, kam mit zwei Fingern im Plastiksackerl im Hubschrauber mit“, berichtet AUVA-Arzt Dr. Leopold Dorninger. Der Chirurg begann sofort gemeinsam mit den Anästhesisten Dr. Ingrid Eder und Dr. Günther Huemer mit der mikrochirurgischen Operation. „Die kleine Kinderhand war vom Sägeblatt ziemlich schlimm zugerichtet worden - es war kein glatter Schnitt, der die Replantation erleichtert hätte“, erklärt Dr. Leopold Dorninger der „Krone“.
Replantierte Finger gut durchblutet
Während der schwierige Eingriff, der großteils unter dem Mikroskop erfolgte, bereits seit eineinhalb Stunden lief, brachte ein Rettungsteam gegen 21.30 Uhr den dritten abgetrennten Finger, der erst mit Verspätung gefunden worden war. „Dieser war optimal gelagert und konnte ebenfalls wieder angenäht werden“, erzählte Dr. Dorninger nach der 15-stündigen Operation. Das ganze OP-Team ist optimistisch: Die replantierten Finger sind bereits durchblutet. Gibt es in den nächsten fünf Tagen keine schweren Komplikationen, dürfte Robert, der noch auf der Intensivstation versorgt wird, die angenähten Finger bald wieder bewegen können: Eine medizinische Meisterleistung!
Foto: Andi Schiel
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